Chemnitz, 25. Januar 2008
Handwerk für weitere Aufwertung des „Meister-Bafög“
Sächsischer Handwerkstag: Auch Förderbedingungen flexibler gestalten
/ Ehrung der besten Nachwuchshandwerkerinnen und –handwerker in Chemnitz
Mit Blick auf einen auch künftig erwarteten hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften als Arbeitgeber und Ausbilder im Handwerk dringt der Sächsische Handwerkstag auf wirksamere Anreize der Politik für berufliche Fortbildungen und Unternehmensgründungen. Zu begrüßen ist daher die Ankündigung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), nach der bereits 2007 vom Bundestag beschlossenen Bafög-Erhöhung für Studierende um zehn Prozent noch in diesem Jahr auch die Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung („Meister-Bafög“) aufzustocken.
In einer Feierstunde für Sachsens beste Gesellinnen und Gesellen warb Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka am Freitag in Chemnitz dafür, nicht nur die „Meister-Bafög“-Leistungen allgemein anzuheben, sondern auch die Förderbedingungen flexibler zu gestalten. „Außer zeitintensiven Gesamtlehrgängen müssen künftig auch moderne, modular aufgebaute Bildungsangebote förderfähig sein, die auf einen hochwertigen Abschluss hinauslaufen“, sagte er. – Solche auf die Interessen junger Berufstätiger zugeschnittenen flexiblen Lehrgänge erfreuen sich zunehmender Nachfrage.
Das seit 1996 geltende Gesetz zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung („Meister-Bafög“) wurde erstmals 2002 novelliert. Finanziell unterstützt werden sollen damit Fachkräfte, die sich auf einen Fortbildungsabschluss z.B. als Meister, Techniker, Fachkaufmann/-frau oder Betriebswirt vorbereiten.
Allein im Sachsen-Handwerk wurden zwischen 2002 und 2007 rund 22.000 Bewilligungsbescheide fürs „Meister-Bafög“ erteilt. Die Summe der Darlehen belief sich in diesem Zeitraum auf zirka 30 Millionen Euro, die der nicht rückzahlbaren Zuschüsse auf annähernd 15 Millionen Euro. In Anspruch genommen haben die Mittel vor allem Angehörige der Berufsgruppen Elektrotechnik, Kfz-Technik, Friseur, Maler/Lackierer, Tischler und Maurer.
Auch wenn der Meisterbrief seit 2004 gesetzlich nur noch in 41 Handwerksberufen Voraussetzung für die selbstständige Gewerbeausübung ist, gibt es das „Meister-Bafög“ nach wie vor auch für Fortbildungen in den 53 übrigen, nunmehr zulassungsfreien Handwerksberufen mit möglicher Meisterqualifikation. Auskünfte dazu geben die Handwerkskammern.
Bis Ende 2007 kamen in Sachsen seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung mehr als 29.000 junge Handwerkerinnen und Handwerker zu Meisterehren. – Als Spitzenorganisation des Handwerks im Freistaat vertritt der Sächsische Handwerkstag derzeit mehr als 58.000 Unternehmen mit insgesamt mehr als 330.000 Beschäftigten.
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