Dresden, 17. November 2008
Sachsen-Handwerk wirtschaftlich relativ stabil
Kaum Positiv-Befunde jedoch im Kfz- sowie im
Gesundheitsgewerbe / Ergebnisse der Herbstkonjunkturumfrage 2008
vorgestellt
Ungeachtet einer schwankenden Binnenkonjunktur über das Kalenderjahr hinweg zeigt sich das sächsische Handwerk im Herbst überraschend stabil. Zwar nennen Unternehmen in allen Branchen ihre Situation zumeist eher befriedigend als gut, doch machten Umfrageergebnisse zugleich deutlich, dass das Gros an Handwerksfirmen wirtschaftlich besser aufgestellt ist als allgemein erwartet. „Offenbar haben viele Unternehmen vom Auftrieb seit 2006 doch profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit leicht verbessern können“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Christoph Brosius in der Herbst-Konjunkturumschau 2008 des Handwerks am Montag in Dresden konstatierte.
Laut Konjunkturbericht des sächsischen Handwerks beurteilen immerhin 31 Prozent (Herbst 2007: 29) aller Befragten ihre Geschäftslage als gut, 22 Prozent dagegen unverändert als schlecht. Auch für das Winterhalbjahr rechnen 26 Prozent der Betriebe (Herbst 2007: 25) mit einer guten, ein Viertel (Herbst 2007: 23 Prozent) aber mit einer schlechten Geschäftslage.
Pessimistischer gegenüber dem Vorjahr ist die Lageeinschätzung vor allem bei beim Kfz- sowie beim Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker etc.). Hier schätzen nur 13 bzw. 15 Prozent der Betriebe (2007: 12 bzw. 14) ihre Lage als gut, aber immerhin 39 bzw. 33 Prozent (2007: je 35) als schlecht ein.
Unterm Strich optimistischer als vor einem Jahr äußern sich Betriebe aus dem Ausbaugewerbe (Maler/Lackierer, Klempner, Heizungsbauer, Tischler usw.) sowie aus dem Nahrungsmittelhandwerk (Bäcker, Fleischer, Konditoren). In diesen Gruppen beurteilen 39 bzw. 26 Prozent die Lage als gut (2007: 35 bzw. 24), lediglich 16 bzw. 21 Prozent (2007: 19 bzw. 23) als schlecht.
Weitgehend stabil gegenüber 2007 ist die Beschäftigungssituation im sächsischen Handwerk. 83 Prozent der Unternehmen (2007: 80) verweisen auf einen gleich bleibenden Mitarbeiteranteil, unverändert 10 Prozent auf zusätzlich eingestelltes Personal sowie 7 Prozent (2007: 10) auf einen Abbau der Belegschaft.
Nahezu unverändert stellt sich die Situation auch bei Umsätzen und bei Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen dar.
52 Prozent der Unternehmen verzeichnen Umsätze auf gleich gebliebenem Niveau. Dagegen erzielten 18 Prozent der Betriebe (2007: 19) im Sommerhalbjahr höhere Umsätze; 30 Prozent (2007: 31) mussten Einbußen hinnehmen. Fürs Winterhalbjahr erwarten Handwerksunternehmer eher rückläufige Umsatzzahlen.
Bei den Verkaufspreisen konnte – wie 2007 – immerhin rund jeder fünfte Betrieb höhere Preise durchsetzen (2007: 19), während 10 Prozent (2007: 12) Preisabschläge akzeptieren mussten.
Offene Kapazitäten in vielen Gewerbegruppen gibt es augenscheinlich im Bereich Auftragseingänge/Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für die künftige Geschäftstätigkeit. Nur 16 Prozent (2007: 17) melden einen gestiegenen Bestand, dagegen unverändert 29 Prozent einen geringeren. Für das Winterhalbjahr erwarten erneut 60 Prozent aller Befragten weder nennenswerte Zu- noch Abgänge beim Auftragsvolumen.
Auf anhaltend niedrigem Niveau zeigt sich das Investitionsverhalten sächsischer Handwerksbetriebe. 16 Prozent der Betriebe (2007: 17) geben an, mehr zu investieren, während 49 Prozent (2007: 50) der Unternehmen auf Vorjahresniveau Geld für Neu- bzw. Ersatzanschaffungen ausgeben wollen.
- An der Herbstkonjunkturumfrage im Sachsen-Handwerk 2008 beteiligten sich insgesamt 2.369 (= 24,4 Prozent) von 9.720 angeschriebenen Handwerksunternehmen aus den Bezirken Chemnitz, Dresden und Leipzig.
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