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Presseinformation

Dresden, 23. November 2009

Sächsisches Handwerk registriert leichten Konjunkturauftrieb
Erste positive Effekte offenbar auch durch Konjunkturpakete / Sächsischer Handwerkstag mit Ergebnissen der Herbstkonjunkturumfrage 2009  

Ungeachtet eines uneinheitlichen Konjunkturverlaufs in der Gesamtwirtschaft sieht sich das sächsische Handwerk im Herbst 2009 gut aufgestellt. Vor allem Stabilität in der privaten Nachfrage und erste positive Effekte der noch von der alten Bundesregierung veranlassten Konjunkturpakete dürften zum Auftrieb im Handwerk beigetragen haben. „Die Stimmung in unserem Wirtschaftsbereich ist jedenfalls besser als ursprünglich erwartet, auch wenn die Aussichten fürs Winterhalbjahr eher verhalten sind“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Roland Ermer in Auswertung der Herbst-Konjunkturumfrage 2009 im Sachsen-Handwerk am Montag in Dresden feststellte.

Laut Konjunkturbericht des sächsischen Handwerks beurteilen für das zurückliegende Halbjahr 33 (Herbst 2008: 31) Prozent aller Befragten ihre Geschäftslage als gut, 46 Prozent (2008: 47) als befriedigend und 21 Prozent (2008: 22) als schlecht. Für das Winterhalbjahr rechnen – analog zum Vorjahreszeitraum – 27 Prozent der Betriebe mit einer guten, die Hälfte mit einer befriedigenden sowie knapp ein Viertel mit einer schlechten Geschäftslage. Viele Handwerker sind offenbar skeptisch, ob die Binnenkonjunktur auch 2010 weitgehend robust bleibt.

Gegenüber dem Herbst 2008 sichtlich zufriedener zeigen sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen des Bauhaupt- und des Baunebengewerbes sowie des Kfz-Handwerks. Mit „gut“ urteilen 36 Prozent (2008: 27) der Betriebe aus dem Bau bzw. 40 Prozent (2008: 39) aus dem Ausbau; im Kfz-Gewerbe sind es immerhin 23 (2008: 13) Prozent. Unternehmen dieser Branchen dürften von staatlichen Stützungsmaßnahmen (Konjunkturpakete, Kfz-„Abwrackprämie“) am augenfälligsten profitiert haben.

Auffallend ist aber auch ein Positivtrend bei Betrieben des Gesundheitsbereichs (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker), von denen immerhin 31 Prozent (2008: 15) die Lage mit „gut“ bewerten. Einen Lichtblick spüren offenbar ebenso personenbezogene Dienstleister (Friseure, Textilreiniger, Uhrmacher etc.). Hier verweisen immerhin 30 Prozent (2008: 27) auf eine gute Geschäftslage.

In Relation zur Erhebung vor einem Jahr merklich eingetrübt hat sich das Bild bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf (Maschinenbau, Feinwerkmechanik, Metallbau usw.), darunter vor allem bei Zulieferern. Hier geben nur noch ein Viertel der Befragten die Geschäftslage mit gut an, während es 2008 noch 36 Prozent waren.

Im Großen und Ganzen stabil geblieben ist die Beschäftigungssituation im sächsischen Handwerk. Dreiviertel aller befragten Handwerksunternehmen (2008: 83 Prozent) melden Konstanz ihrer Belegschaftsstärke; 14 Prozent (2008: 10) haben Personal aufgestockt, 11 Prozent (2008: 7) reduziert.

Im Wesentlichen so wie vor einem Jahr stellt sich auch die Entwicklung bei Umsätzen und Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen dar.

Knapp mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verzeichnen – wie schon 2008 – Umsätze auf unverändert gebliebenem Niveau; ein Fünftel (2008: 18 Prozent) meldet ein Plus, während 29 Prozent (2008: 30) der Betriebe Einbußen signalisieren.

Begrenzt ist der Spielraum offenbar auch bei Preisanpassungen. Nur knapp ein Zehntel (2008: immerhin 21 Prozent) der Betriebe konnte höhere Preise durchsetzen, während 15 Prozent (2008: 10) Abschläge hinnehmen mussten. 76 Prozent (2008: 69) der Unternehmen geben an, an den Preisen von 2008 festgehalten zu haben.

Unverändert offene Kapazitäten in vielen Gewerben gibt es im Bereich Auftragseingänge/Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für die künftige Geschäftstätigkeit. 18 Prozent (2008: 16) melden eine Zunahme an Auftragseingängen, 32 (2008: 29) Prozent dagegen eine Abnahme. Für die Hälfte aller Befragten (2008: 55 Prozent) gibt es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen beim Auftragsvolumen. Für das Winterhalbjahr erwarten – analog zum Vorjahr – nahezu 60 Prozent der Betriebe weder nennenswerte Zu- noch Abgänge bei Aufträgen.

Wie schon im Vorjahr auf niedriger Stufe verharrt das Investitionsverhalten im sächsischen Handwerk. 15 Prozent der Betriebe (2008: 16) geben an, mehr Geld auszugeben, während knapp die Hälfte aller Unternehmen auf Vorjahresniveau in Neu- bzw. Ersatzanschaffungen investieren wollen.

An der Herbst-Konjunkturerhebung 2009 im sächsischen Handwerk beteiligten sich 2.331 (= 23,6 Prozent) von 9.876 angeschriebenen Unternehmen im Freistaat.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de
 

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