Dresden/Leipzig, 22. Februar 2010
Bereits rund 300 Lehrstellen im
Sachsen-Handwerk verfügbar
Ausbildungsplätze in Berufen von A bis Z in der Online-Börse
für das Lehrjahr 2010/2011 – Bildungspolitisches Forum in Leipzig:
Berufsorientierung frühzeitiger und praxisnäher angehen
Mit Blick auf das Ausbildungsjahr 2010/2011 bieten sächsische Handwerksbetriebe für leistungswillige Bewerber schon jetzt rund 300 Lehrstellen an. Gewissermaßen mit „einem Klick“ recherchierbar sind derzeit Offerten von mehr als 70 im Handwerk ausgebildeten Berufen in der Lehrstellenbörse auf www.ich-kann-etwas.de, der Internet-Jugendseite des Sachsen-Handwerks – von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis Z wie Zupfinstrumentenmacher. Die meisten Lehrstellen gibt es, neben den genannten, bei Elektronikern, Hörgeräteakustikern, Friseuren, Tischlern, Maurern, Gebäudereinigern, Bäckern... Auf Wunsch können Schulabsolventen in spe darüber hinaus jederzeit die Ausbildungsberater von Handwerkskammern und Innungsverbänden konsultieren.
Über Möglichkeiten und Wege einer zielführenden Berufsorientierung von Kindern und Schülern hatten sich mehr als 100 Vertreter von Handwerk, Politik, Schule und Verwaltung in einem bildungspolitischen Forum „Wirtschaft trifft Schule“ am (vergangenen) Wochenende in Leipzig verständigt.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in der Bevölkerung stellte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka, fest, dass 2009 infolge rückläufiger Schulabgängerzahlen „noch nie so viele betriebliche Lehrstellen unbesetzt“ geblieben sind. So wurden allein im Sachsen-Handwerk bis Ende Dezember 2009 fürs erste Ausbildungsjahr nur 5.846 Lehrverträge besiegelt; das sind 767 (minus 11,6 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. – Nach amtlichen Zahlen verließen im Sommer 2009 im Freistaat rund 16.000 Jugendliche die Schule mit einem Real- oder Hauptschulabschluss (2008: 19.000; 2007: 26.000).
Als Reaktion auf diese Entwicklung appellierte Dirschka, der auch Präsident der Leipziger Handwerkskammer ist, an die Ausbildungsbetriebe, „deutlich früher auf potenzielle Bewerber zuzugehen“. Parallel dazu gelte es, in der Berufsorientierung der allgemein bildenden Schulen das Augenmerk noch mehr auf die duale Berufsausbildung zu richten.
Wie aktuelle Studien zeigten, gelinge nämlich dual ausgebildeten Jugendlichen der Einstieg ins praktische Berufsleben in der Regel erfolgreicher als jenen, die den Weg über eine Berufsfachschule gewählt hätten, so der Handwerkstag-Präsident.
Handwerkstag-Vorstandsmitglied Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, hob die Notwendigkeit einer langfristig angelegten, transparenten und praxisnahen Berufsorientierung hervor. Fachkompetenz, Kundenorientiertheit, unternehmerisches Denken, eine hohe Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft sowie soziale Kompetenz würden heute nicht nur von Fachkräften gefordert, die im Berufsleben stehen. Dies seien ebenso Anforderungen, „die wir als Handwerker an unseren Nachwuchs stellen“. Für viele dieser Eigenschaften werde der Grundstein bereits in Schule und Elternhaus gelegt.
Da aber Anforderungen von Unternehmen und Fähigkeiten von Bewerbern oft nicht zusammenpassten, müssten Elternhaus, Schule und Wirtschaft gemeinsam offensiver dafür wirken, Jugendliche „für eine bedarfsgerechte Ausbildung zu gewinnen und sie dann als ausgebildete Fachkräfte mit attraktiven Jobangeboten in der Region zu halten“, betonte Mothes. Nur durch gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte bleibe der Wirtschaftsbereich Handwerk langfristig wettbewerbs- und innovationsfähig.
Zum sächsischen Handwerk gehören insgesamt mehr als 58.500 Betriebe, in denen etwa 300.000 Menschen beschäftigt sind.
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