Chemnitz/Dresden, 4. Februar 2011
Mehr leistungsschwächeren Schulabgängern eine
Chance geben
Sächsischer Handwerkstag: Seit 2005 annähernd 3.000
Ausbildungsverträge mit zweijähriger Lehrzeit im Freistaat
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Mit Blick auf eine sich langfristig abzeichnende Fachkräfteknappheit will das sächsische Handwerk zunehmend auch leistungsschwächeren Bewerbern mit Hauptschulabschluss eine Chance geben, wenn diese guten Willen erkennen lassen. Damit nehme das Handwerk zugleich gesellschaftspolitische Verantwortung wahr. „Denn an erster Stelle steht für uns nicht, über den Zuzug ausländischer Fachkräfte nachzudenken, sondern zunächst einmal das gesamte Potenzial aus dem eigenen Territorium zu erschließen“, wie Handwerkstag-Präsident Roland Ermer in einer Veranstaltung am Freitag in Chemnitz erklärte.
Vor mehr als 250 Gesellen, Ausbildern, Handwerksmeistern und Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft verwies Ermer auf Angebote des Handwerks, Schulabgängern mit schlechteren Noten einen Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Dies betreffe unter anderem Ausbildungsberufe, die bereits nach zwei Jahren abgeschlossen werden können. – Seit 2005 wurden im sächsischen Handwerk annähernd 3.000 derartige Verträge besiegelt (z.B. Hochbau-, Ausbau- und Tiefbaufacharbeiter, Bauten- und Objektbeschichter). Bislang liegt der Anteil zweijähriger Verträge im Sachsen-Handwerk pro Jahr bei 10 bis 15 Prozent am Gesamtaufkommen aller Berufsausbildungsverhältnisse.
Mit Nachdruck warb der Präsident dafür, die Quote an „zweijährigen Ausbildungsberufen“ im Handwerk – mit der Möglichkeit eines weiterführenden Berufsabschlusses zu späterem Zeitpunkt – zu erhöhen. Allerdings müssten solche Ausbildungswege in der Öffentlichkeit noch intensiver bekanntgemacht sowie auf weitere Branchen, z.B. Metall- und Elektrohandwerk, ausgedehnt werden.
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