Dresden, 23. Mai 2011
Sächsisches Handwerk im Stimmungshoch
Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage 2011 im sächsischen
Handwerk vorgestellt
Sachsens Handwerkswirtschaft brummt. Der sich bereits seit Mitte vorigen Jahres abzeichnende Konsolidierungskurs im Wirtschaftsbereich Handwerk hat sich 2011 bislang auch im Freistaat fortgesetzt und die Konjunktur – vom Nahrungsmittelgewerbe partiell abgesehen – in allen Branchen beflügelt. Unternehmen des Bau- und Ausbaugewerbes erweisen sich, fast wie schon in der ersten Hälfte der 1990-er Jahre, als Konjunkturmotor. „Wir hoffen sehr, dass robuste Nachfrage von Privat, Konsumbereitschaft und Aufträge aus dem gewerblichen Sektor weiterhin Bestand haben. Dann dürfte 2011 ein gutes Jahr für uns werden“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes in Auswertung der Frühjahrskonjunkturumfrage im Sachsen-Handwerk am Montag in Dresden sagte.
Dem Bericht für das Sachsen-Handwerk zufolge bewerten 84 Prozent aller befragten Unternehmen (Frühjahr 2010: 69 Prozent) ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend; nur 16 Prozent der Betriebe (2010: 31) als schlecht. Gegenüber dem Vorjahr von Optimismus-Zuwachs getragen ist ebenso die Erwartungshaltung fürs Sommerhalbjahr: Hier rechnen immerhin 46 Prozent (2010: 27 Prozent) mit einer guten, 45 (2010: 51) Prozent mit einer befriedigenden und weniger als ein Zehntel (2010: 22 Prozent) mit einer schlechten Geschäftslage.
Untergliedert nach Branchen, stellt sich die Lage im Sachsen-Handwerk wie folgt dar: Maßgeblich geprägt wird das insgesamt gute Geschäftsklima durch weitgehende Entspannung im Bau(haupt)gewerbe (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer): Hier schätzen 39 (2010: 18) Prozent der Betriebe ihr Auskommen mit gut, 45 (2010: 44) Prozent mit befriedigend, nur 16 (2010: 38) Prozent mit schlecht ein. Noch bessere Noten geben Betriebe des Ausbaugewerbes (z.B. Installateure/Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler): 85 (2010: 76) Prozent bezeichnen ihre Lage als gut oder befriedigend, nur 15 Prozent (2010: 24) als schlecht.
Gegenüber dem Vorjahr spürbar verbessert hat sich die Lage in Handwerken für den gewerblichen Bedarf (Metallbauer, Elektromaschinenbauer u. a.) – gerade auch für Betriebe, die als Zulieferer für die wieder prosperierende Industrie tätig sind. Hier beurteilen jetzt wieder 40 (2010: 15) Prozent der Befragten die Geschäftslage mit gut; 60 Prozent (2010: 85) geben „befriedigend“ oder „schlecht“ an.
Nach einem Nachfrageeinbruch erholt haben sich zwischenzeitlich auch die Geschäfte im Kfz-Gewerbe. Besser als noch vor einem Jahr sind ebenso die Werte bei personenbezogenen Dienstleistern (Friseure, Textilreiniger, Uhrmacher usw.), abgestuft auch im Nahrungsmittelbereich (Bäcker, Fleischer etc.). Im Vergleich zum Vorjahr konjunkturell weiterhin im Aufwind sind Unternehmen der Gesundheitshandwerke (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.).
Dem Konjunkturauftrieb folgend gibt es auch bei Beschäftigten leichten Zuwachs. Gegenüber dem Vorjahr geben in punkto Beschäftigtensituation im Sachsen-Handwerk – über alle Handwerkszweige hinweg – 86 Prozent (2010: 81) der Befragten an, am Personalbestand keine Abstriche gemacht bzw. diesen partiell sogar erhöht zu haben. Fürs Sommerhalbjahr rechnet das Gros der Unternehmen damit, das Personal in der bisherigen Größenordnung zu halten bzw. zum Teil gar aufstocken zu können.
Gegenüber dem Vorjahr positiv entwickelt haben sich die Umsatzzahlen im sächsischen Handwerk. 46 Prozent der Unternehmen (2010: 36) melden konstante Werte; 15 Prozent registrieren höhere Umsätze (2010: 8). Deutlich weniger als die Hälfte (39 Prozent) der Firmen melden Umsatzeinbußen (2010: 56).
Ähnlich rund aus sieht das Bild bei Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen. Ein Viertel der Betriebe (2010: 13 Prozent) geben an, im vergangenen Halbjahr höhere Preise durchgesetzt zu haben. Dagegen haben nur 9 Prozent der Unternehmen (2010: 17) geringere Preise kalkulieren müssen.
Merklich Entspannung im Handwerk herrscht auch in punkto Auftragseingänge/Auftragsbestand: 19 Prozent (2010: 11) der befragten Firmen geben Zuwächse bei Aufträgen an, nur 25 Prozent (2010: 44) Auftragsrückgänge. – Fürs Sommerhalbjahr rechnen immerhin 28 Prozent der Befragten mit einem Auftragsschub (2010: 24 Prozent). Weniger als ein Zehntel der Unternehmen (2010: 19 Prozent) befürchtet Auftragsrückgänge.
Auf relativ niedrigem Niveau, aber mit Aufwärtssignalen „verharrt“ die Investitionsbereitschaft von Unternehmen. Dem Konjunkturbericht zufolge haben 17 (2010: 12) Prozent der Betriebe mehr, jedoch 35 Prozent (2010: 47) weniger oder gar nicht investiert. Im kommenden Halbjahr wollen immerhin 15 (2010: 13) Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben, nur 29 (2010: 36) Prozent derartige Ausgaben zurückfahren.
An der Frühjahrsumfrage im Sachsen-Handwerk 2011 beteiligten sich 2.598 von insgesamt 10.780 angeschriebenen Handwerksbetrieben (= 24,1 Prozent).
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