Dresden, 26. März 2012
Basel III: Mittelstandskredite müssen
erschwinglich bleiben
Sächsischer Handwerkstag für sinnvolle Regulierung im
Bankensektor / Appell an Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene
Vor dem Hintergrund einer geplanten deutlichen Verschärfung von Vorgaben an die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung von Kreditinstituten (Basel III) hat der Sächsische Handwerkstag die Politiker auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene vor negativen Folgen für die Unternehmensfinanzierung in Handwerk und Mittelstand gewarnt. „Gerade weil Bankkredite für Handwerker nach wie vor die wichtigste Form der Fremdfinanzierung sind, müssen Mittelstandskredite sowohl für die dieses Geschäft betreibenden Sparkassen und Genossenschaftsinstitute als auch für Unternehmer als Kreditnehmer erschwinglich bleiben.“
Wie Handwerkstag-Präsident Roland Ermer nach einem Arbeitsgespräch mit sächsischen Europaabgeordneten in Dresden weiter sagte, werbe das Handwerk bei der Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zugleich für mehr Differenzierung bei Basel III. „So sehr wirksamere Regeln für den Bankensektor prinzipiell zu begrüßen sind, so klar muss auch sein: Die klassische Unternehmensfinanzierung war weder Ursache der Finanzkrise noch hat sie diese verstärkt. Im Gegenteil: Durch solide kleinteilige Kredite von Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken unterstützt, haben unsere Betriebe vielmehr dazu beigetragen, dass Deutschland den tiefsten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit rasch überwinden konnte.“
Inzwischen bekannt gewordene Überlegungen auf EU-Ebene, bei Banken die Risikogewichtung für Mittelstandskredite abzusenken, bewertet das Handwerk als Schritt in die richtige Richtung. „Darüber hinaus plädieren wir dafür, Basel III durchweg als Richtlinie einzuführen, um so Besonderheiten des deutschen Bankensektors mit Sparkassen und Genossenschaftsinstituten Rechnung zu tragen“, sagte Ermer. Denkbar sei aber auch, Basel III-Vorgaben auf systemrelevante Großbanken mit internationalem Aktionsradius zu beschränken.
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