Dresden, 1. Februar 2013
Projekt „Oberschule“ nicht das Gelbe vom Ei
Sächsischer Handwerkstag: Stattdessen Mittelschulen stärken
und deren gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen!
In der Debatte um das im sächsischen Koalitionsvertrag von CDU und FDP vereinbarte Projekt „Entwicklung der Mittelschule zur Oberschule“ hat das Handwerk Zweifel angemeldet, ob sich damit aus den Reihen der Schulabgänger auch künftig der eigens erforderliche Fachkräftenachwuchs rekrutieren lässt. „Fraglich ist, ob wir mit der Oberschule ab 2013/2014 erziehungswissenschaftlich tatsächlich ein Instrument für eine bessere allgemeine und berufsvorbereitende Bildung bekommen. Lediglich auf mehr Durchlässigkeit zum Gymnasium zu setzen, wird dem Bedarf des Handwerks beim Fachkräfteaufbau zu wenig gerecht“, wie Handwerkstag-Präsident Roland Ermer in einer Veranstaltung am Freitag in Dresden erklärte.
Vor mehr als 200 Gesellen, Ausbildern, Handwerksmeistern und Gästen aus Politik und Wirtschaft warb Ermer stattdessen für eine nachhaltige Stärkung der Mittelschule. Dringend geboten sei, die Bildungsqualität an Mittelschulen und somit zugleich deren gesellschaftliches Ansehen zu erhöhen. Geprüft werden sollte, ob sich Mittelschulen nicht schon durch längeres gemeinsames Lernen stärken lassen. Indem leistungsstärkere und leistungsschwächere Schüler einer Klasse länger als nur die ersten vier Jahre in der Grundschule gemeinsam die Erfahrung machten, füreinander einzustehen, sich zu helfen und auch anzuspornen.
An die CDU/FDP-Landesregierung appellierte der Handwerkspräsident, zunächst ein tragfähiges Entwicklungskonzept für Mittelschulen vorzulegen, „das rechtlich und erziehungswissenschaftlich gleichermaßen geprüft ist und auch auf solider personaler Grundlage steht“. Anliegen eines solchen Konzepts müsse sein, Schülerinnen und Schüler vorrangig auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenzen vorzubereiten.
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