Dresden, 18. November 2013
Sachsens Handwerker im Konjunkturhoch
Gleichwohl: Steigende Energie- und Rohstoffkosten bleiben
Risikofaktoren / Ergebnisse zur Herbstkonjunktur 2013 im sächsischen
Handwerk präsentiert
Trotz latenter Wachstumsschwäche in weiten Teilen Europas und einer bislang nur wenig erfolgreich gemanagten Energiewende in Deutschland hat sich das Handwerk im Jahresverlauf auf konjunkturell hohem Niveau stabilisiert. Geschuldet ist dies vor allem der anhaltend großen Nachfrage von Privathaushalten, besonders der nach Leistungen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe. „Sorgen machen allerdings die noch immer instabile Entwicklung im Euro-Raum sowie ungebremst steigende Energie- und Rohstoffpreise hierzulande“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes am Montag vor Medienvertretern in Dresden erläuterte.
Nach dem Herbst-Konjunkturbericht 2013 fürs Sachsen-Handwerk bewerten für das zurückliegende Halbjahr 53 Prozent der Befragten (Herbst 2012: 49 Prozent) ihre Geschäftslage als gut, 37 Prozent (2012: 40) als befriedigend und lediglich 9 Prozent (2012: 11) als schlecht. Damit bestätigen die Werte die Befunde der Konjunkturumfrage aus dem Vorjahresherbst. Optimistisch zeigt sich das Handwerk für die nächsten Monate: Von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage gehen 50 bzw. 40 Prozent der Betriebe aus; lediglich ein Zehntel der Befragten rechnet mit einer schlechten Geschäftslage.
Konjunkturmotor für das Gesamthandwerk in Sachsen bleiben – wie schon in den Vorjahren – die Unternehmen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes (Ausbaugewerbe). Betriebe beider Gewerbezweige, die aktuell besonders vom niedrigen Zinsniveau und dem Positiv-Trend am Arbeitsmarkt profitieren, beurteilen die Geschäftslage zu 63 bzw. 64 Prozent (2012: je 60) als gut, lediglich 5 bzw. 6 Prozent (2012: 5 bzw. 7) als schlecht.
Überwiegend mit eigenen Geschäften zufrieden äußern sich ebenfalls Handwerker für den gewerblichen Bedarf (z.B. Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer), obgleich die als Industrie-Zulieferer tätigen Unternehmen offenbar von Unwägbarkeiten auf „internationalem Parkett“ betroffen sind. Innerhalb dieser Gruppe bewerten immerhin noch 47 Prozent (2012: 45) der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als gut, 39 Prozent (2012: 41) als befriedigend.
Gegenüber dem Vorjahr merklich positiv entwickelt haben sich die Geschäfte bei Betrieben der Personenbezogenen Dienstleistungen (Friseure, Schornsteinfeger, Gold- und Silberschmiede, Fotografen, Maßschneider, Musikinstrumentenmacher etc.) sowie bei denen der Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.). – Gegenüber dem Vorjahr entspannt hat sich zudem die Lage in Sachsens Kfz-Gewerbe, hier vor allem beim Gebrauchtwagen- und beim Werkstattgeschäft.
Weitgehend unverändert im Vergleich zum Herbst 2012 ist die Beschäftigtenzahl im Sachsen-Handwerk. Mit 76 Prozent melden immerhin mehr als Dreiviertel aller befragten Handwerksunternehmen (2012: 81 Prozent) beim Personalbestand Konstanz, während 13 Prozent (2012: 11) ihre Belegschaft erweitert, nur 11 Prozent (2012: 8) diese reduziert haben.
Keine gravierenden Änderungen gegenüber 2012 sind auch bei Umsätzen und Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen zu konstatieren. 57 Prozent der befragten Firmen (2012: 58) melden Umsätze auf Vorjahresniveau, 28 Prozent (2012: 23) einen Zuwachs, lediglich 15 Prozent (2012: 19) der Betriebe Einbußen. Was Verkaufspreise angeht: Gut ein Fünftel der befragten Betriebe (2012: 18 Prozent) hat eigenen Angaben zufolge höhere Preise durchsetzen können. 74 Prozent (2012: 76) der Betriebe geben an, sich am Preisniveau vom Vorjahr orientiert zu haben.
Leichten Aufwärtstrend registrieren Handwerker im Bereich Auftragseingänge/ Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für künftige Geschäftstätigkeit. Inzwischen immerhin ein Viertel der befragten Betriebe (2012: 20 Prozent) melden ein Plus, nur noch 15 Prozent (2012: 19) ein Minus bei Auftragseingängen. Für 60 Prozent aller Befragten (2012: 61) hat sich Auftragsvolumen gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. – Für die kommenden Monate erwarten 68 Prozent der Betriebe (2012: 67) weder nennenswerte Zu- noch Abgänge im Auftragsbestand.
Nur eine geringfügige Belebung gegenüber 2012 signalisieren Sachsens Handwerker bei Investitionen. Laut Umfrage haben 16 Prozent der Betriebe (2012: 14) hierfür mehr Geld ausgegeben, während 57 Prozent der Unternehmen (2012: 54) im Wesentlichen auf Vorjahresniveau in Neu- bzw. Ersatzgüter investierten.
An der Herbst-Konjunkturanalyse 2013 im sächsischen Handwerk nahmen insgesamt 2.504 von 10.700 (= 23,4 Prozent) angeschriebenen Unternehmen teil.
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