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Presseinformation

Dresden, 16. Juni 2014

Konjunkturbarometer: Sächsisches Handwerk in Bestform
Sächsischer Handwerkstag stellt Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage 2014 im sächsischen Handwerk vor

Der seit vorigem Jahr wahrnehmbare Konjunkturaufschwung im Handwerk hat sich in den ersten Monaten des laufenden Jahres fortgesetzt. Verglichen mit den bereits guten Umfragewerten im Sachsen-Handwerk von vor einem Jahr haben sich die Indikatoren bei der Frühjahrskonjunkturerhebung 2014 auf nahezu allen Feldern nochmals verbessert. „Das Handwerk präsentiert sich damit quasi in Bestform“, wie Handwerkstag-Vorstandsmitglied Andreas Baumann am Montag vor der Presse in Dresden feststellte.

Laut Sächsischem Handwerkstag basiert der zusammengefasste Befund vor allem auf eine „ungebrochen hohe Nachfragedynamik“ in den meisten Gewerbegruppen. Zudem habe der milde Winter dazu beigetragen, dass die geschäftlichen Aktivitäten von Unternehmen aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe nicht durch die saisonüblichen Eintrübungen behindert wurden. Sorgen bereiteten Handwerkern jedoch „manche politische Weichenstellungen“ aus Berlin wie die der Rente mit 63 oder die Ausgestaltung der Mindestlohn-Regelungen, „so dass die nach Rezession und Finanzkrise wiedergewonnene Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen perspektivisch erneut beeinträchtigt werden könnte“.

Wie aus dem Konjunkturbericht fürs Sachsen-Handwerk im Frühjahr 2014 hervorgeht, geben 88 Prozent aller befragten Unternehmen (Frühjahr 2013: 80 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend an; lediglich zwölf Prozent der Betriebe (2013: 20) mit schlecht. Optimistischer als vor einem Jahr fällt auch die Erwartung für die kommenden Monate aus: Hier rechnen 54 Prozent (2013: 44) mit einer guten, 39 (2013: 45) mit einer befriedigenden und nur 7 Prozent (2013: 11) mit einer schlechten Geschäftslage.

Unterteilt nach Gewerbegruppen, zeigt sich folgendes Bild: Geprägt wird das Geschäftsklima im gesamten Wirtschaftsbereich Handwerk durch Positiv-Aussagen von Unternehmen des Bauhaupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) sowie des Ausbaugewerbes (z.B. Installateure/Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). – In beiden Gewerbegruppen beurteilen Unternehmen ihre Geschäftslage zu 89 bzw. 92 Prozent mit gut oder befriedigend (2013: 77 bzw. 85).

Aber auch Handwerksbetriebe anderer Branchen, darunter vor allem die der Gesundheitshandwerke (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.) sowie der Handwerke für den gewerblichen Bedarf (Metallbauer, Elektromaschinenbauer, Landmaschinenmechaniker etc.), stützen das Bild einer boomenden Konjunktur. - Im Sektor Gesundheit bewerten immerhin 91 Prozent der Befragten (2013: 79) die Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend; im Sektor Handwerke für den gewerblichen Bedarf sind es 87 Prozent (2013: 85). Einen Positivtrend gibt es zudem bei Firmen des Nahrungsmittelhandwerks, aber auch wieder bei denen des Kfz-Gewerbes.

Anknüpfend an das seit 2013 vorherrschende gute Konsumklima erweist sich die Beschäftigungslage im Sachsen-Handwerk als stabil. Bei Beschäftigten geben – über alle Gewerbegruppen hinweg – 87 Prozent (2013: 85) der Befragten an, am Personalbestand unverändert festgehalten bzw. diesen sogar aufgestockt zu haben.

Zum Ausdruck kommt der Konjunkturauftrieb im Handwerk ebenso in der Entwicklung des Umsatzes: Hier melden 49 Prozent der Betriebe konstante Werte (2013: 41) gegenüber dem Vorjahr, 15 Prozent gar höhere Umsätze (2013: 10). Nur noch 36 Prozent der befragten Firmen verweist auf Umsatzeinbußen (2013: 49).

Angesichts hoher Kosten (bei Einkaufspreisen, Nebenkosten bei Energie, Betriebsmitteln) zu unverändert moderatem Vorgehen veranlasst sehen sich Handwerker jedoch bei der Kalkulation ihrer Verkaufspreise für Produkte und Dienstleistungen. Nur knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gibt an, höhere Preise am Markt durchgesetzt zu haben. 70 Prozent der Betriebe dagegen äußern, Verkaufspreise auf Vorjahresniveau zugrundegelegt zu haben.

Aufgrund des Konjunkturhochs deutlich besser als vor einem Jahr stellt sich die Situation bei Auftragsbestand/Auftragseingängen dar: 17 Prozent (2013: 12) der befragten Firmen melden Zuwächse bei Aufträgen, 24 Prozent (2013: 34) Auftragsrückgänge. Für die kommenden Monate rechnen 29 Prozent (2013: 31) der Befragten mit einem Auftragsplus. Lediglich sechs Prozent der Betriebe befürchtet Auftragsrückgänge.

Gegenüber dem Vorjahr verbessert hat sich das Klima bei Investitionen im Handwerk. Im Frühjahr des laufenden Jahres melden 65 Prozent (2013: 58) der Befragten, am Investitionsvolumen des Vorjahres festzuhalten bzw. dieses gar zu erhöhen. In den kommenden Monaten wollen sogar 74 Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben, lediglich gut ein Viertel – 26 Prozent – weniger Mittel hierfür bereitstellen.

An der Frühjahrskonjunktur-Erhebung im sächsischen Handwerk 2014 nahmen 2.550 von 11.554 angeschriebenen Handwerksbetrieben (= 22,1 Prozent) teil.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

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