Presseinformation
Dresden, 15. September 2014
Handwerk für deutlich bessere IT-Infrastruktur in
Stadt und Land
Sächsischer Handwerkstag: Fünf Kernforderungen an künftige neue
Landesregierung
Mit Blick auf die derzeit laufenden Vorbereitungen zur Bildung einer
neuen Regierungskoalition in Sachsen infolge der Landtagswahl 2014 hat
der Sächsische Handwerkstag die Erwartungen des Wirtschaftsbereichs
Handwerk an die künftige Landesregierung in fünf Kernforderungen
zusammengefasst:
- Für landesweiten Breitband-Netzausbau – Eine
flächendeckende Grundversorgung mit einer optimalen IT-Infrastruktur
ist für Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung unabdingbar. Da
in einer vernetzten Wirtschaft ansonsten diejenigen auf der Strecke
blieben, die keinen adäquaten Zugang zum Breitband haben, kommt
einer leistungsfähigeren IT-Versorgung – auch im ländlichen Raum –
mindestens eine ebenso große Bedeutung zu wie der Anbindung von
Städten und Gemeinden ans Autobahn- und Fernverkehrsstraßennetz. Um
die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu sichern, muss die
Politik hierbei auf deutliche Fortschritte dringen.
- Für zentrale Koordinierung der Berufsschulnetzplanung –
Um auch künftig eine qualitativ anspruchsvolle duale
Berufsausbildung sichern zu können, sind Ausbildungsbetriebe und
Lehrlinge nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch im
ländlichen Raum auf ein stabiles und bedarfsgerechtes Angebot an
Berufsschulen angewiesen. Da sowohl berufliche Schulzentren als auch
ausbildende Betriebe Planungssicherheit brauchen, plädiert das
Handwerk dringend für eine zentrale Koordinierung der
Berufsschulnetzplanung durch den Freistaat. Auszubildende dürfen
dadurch aber nicht benachteiligt werden.
- Für weiterhin hohe Investitionsquote – Sachsen muss
innerhalb Deutschlands weiterhin Vorbild für hohe Investitionen, u.
a. in die Verkehrsinfrastruktur, bleiben. Die Finanzkraft des
Landes, der Kreise und der Kommunen sichert einen erheblichen Teil
der Aufträge für einheimische Handwerksbetriebe ab. Bei öffentlichen
Aufträgen muss auf Ausschreibungen in Teillosen Wert gelegt werden,
damit als Bieter auch kleine und mittlere Unternehmen eine faire
Chance haben.
- Für mehr Innere Sicherheit – Angesichts einer unverändert
hohen Schädigung von Unternehmen (Einbruch, Diebstahl, Vandalismus)
in Sachsen – gerade auch in den Grenzregionen zu Polen und
Tschechien – hat das Thema „Innere Sicherheit“ für das Handwerk
weiterhin hohe Brisanz. Sachsens Ruf als attraktiver Wirtschafts-
und Tourismusstandort darf nicht dadurch aufs Spiel gesetzt werden,
weil Menschen, die hier leben, hier investieren oder uns auch nur
besuchen wollen, sich nicht sicher fühlen. Das Handwerk fordert
daher eine stärker sichtbare und schnelle Präsenz der Polizei, um so
zunächst das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen zu
verbessern.
- Für Beibehaltung regionaler Strukturen – Eine
wettbewerbsfähige Wirtschaft im Freistaat setzt voraus, dass
Unternehmen in allen Teilen Sachsens weiterhin verlässlich auf
regionale, kommunale und handwerkskammerbezogene Strukturen
zurückgreifen können. In diesem Sinne der Appell an die
Landespolitik: Betriebe in den Regionen müssen bei der Unterstützung
ihrer Anliegen auch künftig zeit- und ortsnah auf kompetente
Ansprechpartner in den Handwerksorganisationen vertrauen dürfen.
Handwerkstag-Präsident Roland Ermer:
„Alles in allem muss es auch einer künftigen Regierungskoalition in
Sachsen darum gehen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der
gesamten sächsischen Wirtschaft durch verlässliche politische
Rahmenbedingungen zu stärken. Nur wenn für die Unternehmen die
Standortfaktoren ´stimmen´, werden letztlich auch die zu mehr als 90
Prozent kleinen und mittleren Unternehmen, insbesondere im Handwerk,
ihren Beitrag zu mehr Wachstum und Beschäftigung leisten können.“
Der Sächsische Handwerkstag ist die größte
Landeshandwerksorganisation im Osten Deutschlands und vertritt derzeit
mehr als 59.000 Betriebe, in denen annähernd 350.000 Menschen arbeiten.
Rund ein Drittel aller Handwerksbetriebe der neuen Länder (ohne Berlin)
ist damit allein in Sachsen ansässig.
Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag •
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511
www.handwerkstag-sachsen.de