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Presseinformation

Dresden, 17. November 2014

Konjunktur: Handwerker Sachsens unverändert in Bestlaune 
Aber: Steigende Energie- und Rohstoffkosten trüben Geschäftserwartungen / Herbstkonjunkturergebnisse 2014 fürs Sachsen-Handwerk liegen vor 

Ungeachtet einer sich in der gesamten Wirtschaft Deutschlands offenbar abkühlenden Konjunktur präsentiert sich das sächsische Handwerk im Herbst 2014 unverändert in Bestlaune. Zurückzuführen ist der Befund vor allem auf eine robuste Nachfrage von Privathaushalten, aber auch auf Aufträge der öffentlichen Hand. „Gleichwohl mehren sich Signale, dass die bisherige Entwicklung durch steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Material schon sehr bald kippen könnte. Abzuwarten bleibt, inwiefern sich der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn ab 2015 auf die Kalkulation von Verkaufspreisen zumindest in Teilen des Handwerks niederschlagen wird“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes am Montag vor Journalisten in Dresden einräumte.

Laut Herbst-Konjunkturbericht 2014 fürs sächsische Handwerk bezeichnen für die zurückliegenden Monate 54 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als gut, 37 Prozent als befriedigend und lediglich 9 Prozent als schlecht. Damit sind diese Werte mit denen der Konjunkturerhebung im Vergleichszeitraum (Herbst 2013) völlig identisch. – Zumeist Zuversicht äußert das Handwerk für die nächsten Monate. Von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage gehen 50 bzw. 41 Prozent der Betriebe aus. Weniger als ein Zehntel der Befragten erwartet eher eine schlechte Geschäftslage.

Als Konjunkturlokomotive fürs Gesamthandwerk behaupten sich nach wie vor Unternehmen des Bauhaupt- und Baunebengewerbes (Ausbaugewerbe). Betriebe beider Gewerbezweige bewerten die Geschäftslage zu 61 bzw. 66 Prozent (Herbst 2013: 63 bzw. 64) als gut, lediglich jeweils 5 Prozent (2013: 5 bzw. 6) als schlecht.

Noch besser gestimmt als 2013 ist offenbar das Gros der Handwerker, die für den gewerblichen Bedarf (z.B. Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer) produzieren. Obwohl als Industrie-Zulieferer tätige Unternehmen durch rückläufige Auslandsgeschäfte teilweise das Nachsehen haben, beurteilen innerhalb dieser Gruppe immerhin 50 Prozent (2013: 47) der befragten Firmen die Geschäftslage als gut, 40 Prozent (2013: 39) als befriedigend.

Gegenüber dem Vorjahr konsolidiert haben sich die Geschäfte bei Betrieben der Personenbezogenen Dienstleistungen (Friseure, Schornsteinfeger, Gold- und Silberschmiede, Fotografen, Maßschneider, Musikinstrumentenmacher etc.) sowie bei denen der Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.). In beiden Gewerbegruppen beurteilen jeweils 45 Prozent der befragten Unternehmen (2013: 36 bzw. 38) ihre geschäftliche Situation als gut, 41 bzw. 43 Prozent (49 bzw. 50) als befriedigend. – Eher durchwachsen stellt sich dagegen die Lage im sächsischen Kfz-Gewerbe dar.

Das bislang stabile Konjunkturhoch, flankiert durch gefüllte Auftragsbücher in Betrieben der meisten Branchen, zeigt sich u. a. in der Beschäftigtenzahl im Sachsen-Handwerk. Mit anteilig 80 Prozent geben immerhin deutlich mehr als Dreiviertel aller befragten Handwerksunternehmen (2013: 76 Prozent) an, den Personalbestand konstant gehalten zu haben. Dagegen haben 12 Prozent (2013: 13) der befragten Firmen Personal aufgestockt, lediglich 8 Prozent (2013: 11) reduziert.

Gegenüber dem Herbst 2013 im Wesentlichen unverändert ist die Lage bei Umsätzen und Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen. 59 Prozent der befragten Unternehmen (2013: 57) geben Umsätze analog zum Vorjahr an. 23 Prozent (2013: 28) der Betriebe melden einen Zuwachs, 18 Prozent (2013: 15) Einbußen. – Zu den Verkaufspreisen: Exakt ein Fünftel der befragten Betriebe (2013: 21 Prozent) hat nach eigenen Angaben am Markt höhere Preise durchsetzen können. Dagegen äußern 76 Prozent (2013: 74) der Betriebe, an der Kalkulation von 2013 angeknüpft zu haben.

Auf Vorjahresniveau geblieben sind weitgehend auch die Werte im Bereich Auftragseingänge/Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für die künftige Geschäftstätigkeit. Ein Fünftel der befragten Betriebe (2013: 25 Prozent) melden ein Plus, 17 Prozent (2013: 15) ein Minus bei Auftragseingängen. Für fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Befragten (2013: 60) gibt es beim Auftragsvolumen gegenüber 2013 keine Abstriche. – Für die kommenden Monate rechnen 69 Prozent der Betriebe (2013: 68) beim Auftragsbestand nicht mit nennenswerten Zu- oder Abgängen.

Relativ schwach ausgeprägt ist nach wie vor das Investitionsverhalten in sächsischen Handwerksbetrieben. Wie die Konjunkturumfrage zeigt, geben 15 Prozent der Betriebe (2013: 16) hierfür mehr Geld aus. 58 Prozent der Unternehmen (2013: 57) orientierten sich bei Investitionsausgaben für Neu- bzw. Ersatzgüter an den Größenordnungen des Vorjahres.

An der Herbst-Konjunkturerhebung 2014 im sächsischen Handwerk beteiligten sich 2.478 von insgesamt 10.698 angeschriebenen Unternehmen (= 23,2 Prozent).

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

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