Dresden, 9. März 2015
„Bei uns zählt nicht, wo man herkommt. Sondern
wo man hinwill.“
Leistungsbereite Asylbewerber im sächsischen Handwerk
willkommen / Allerdings: Klärung von Rahmenbedingungen im Vorfeld
unabdingbar
Das Handwerk ist bereit, Asylbewerbern durch eine Berufsausbildung eine Zukunft zu bieten und sie auf diesem Wege in die Gesellschaft zu integrieren. „Berufliche Qualifizierung ist der Schlüssel für eine Erfolg versprechende Integration. Zugleich bietet sich dem Handwerk damit eine Möglichkeit, die dringend gesuchten Fachkräfte zu finden“, wie der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Roland Ermer, am Montag in Dresden erklärte.
Allerdings bedarf es aus Handwerkssicht zunächst einer raschen Anpassung der Rahmenbedingungen. „Ein Ausbildungsverhältnis scheitert derzeit vor allem an Unsicherheiten über den rechtlichen Status einzelner Flüchtlinge. Wenn es ein Bleiberecht für Asylbewerber gibt, die ihre Mitwirkungspflicht im Asylverfahren bereits erfüllt haben, wäre ein erster Schritt getan“, sagte Ermer. Notwendig seien aber auch eine staatliche Förderung von fachspezifischen Sprachkursen sowie gesicherte finanzielle Grundlagen für eine umfassende Berufsorientierung. Zudem müssten Zuständigkeiten in der Verwaltung eindeutig geklärt sein sowie klare Regelungen in den Verfahren gelten. Handwerksbetriebe seien schon jetzt bereit, junge Menschen in ihren Betrieben auszubilden, bräuchten aber dringend Planungssicherheit.
Auch wenn das Sachsen-Handwerk im zurückliegenden Jahr bei neu geschlossenen Lehrverträgen gegenüber 2013 ein deutliches Plus erzielen konnte, „ist der Fachkräftebedarf bei uns unverändert groß“, sagte der Präsident weiter. Sowohl der demografische Wandel als auch der anhaltende „Trend zur Akademisierung in der Bevölkerung“ machten es Handwerksbetrieben zunehmend schwerer, geeigneten Berufsnachwuchs zu finden und aufzubauen. Ermer: „Wir müssen Ausbildungsbetriebe und Asylbewerber an einen Tisch bringen. Dann lässt sich am besten ausloten, welche Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten es für die in unser Land gekommenen Menschen gibt.“
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