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Presseinformation

Dresden, 16. November 2015

Sächsische Handwerker konjunkturell in Hochform
Sächsischer Handwerkstag: Ergebnisse der Herbstkonjunkturumfrage 2015 vorgestellt

Sachsens „Wirtschaftsmacht von nebenan“ profitiert von der anhaltend guten Binnenkonjunktur in Deutschland und präsentiert sich im Herbst 2015 – wie schon in den vergangenen beiden Jahren – in Hochform. Für diese Einschätzung sprechen vor allem eine ausgezeichnete Konsumstimmung sowie eine ungebremst hohe Nachfrage nach Sanierung und Wohnraum infolge gestiegener Einkünfte (Reallohnplus), stabiler Beschäftigungsverhältnisse sowie unverändert niedriger Kreditzinsen.

„Nicht glücklich ist das Handwerk jedoch mit der Rente mit 63. Dadurch gehen uns viele angestammte Fachkräfte vorzeitig verloren, während Zusagen der Politik zu flexibleren Rentenübergängen und besseren Bedingungen für eine Weiterbeschäftigung bislang nicht eingelöst wurden“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes am Montag vor Journalisten in Dresden feststellte.

Wie der Herbst-Konjunkturbericht 2015 fürs sächsische Handwerk zeigt, bewerten 56 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als gut, 36 Prozent als befriedigend und nur 8 Prozent als schlecht. Damit liegen die Positiv-Werte nochmals über denen der Herbstumfrage 2014 (gut: 54; befriedigend: 37; schlecht: 9). – Überwiegend Zuversicht signalisiert das Handwerk für die kommenden Wochen. Von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage gehen 54 bzw. 38 Prozent der Betriebe aus, während weiterhin 8 Prozent der Befragten eher einen „Abrutsch“ erwarten.

Konjunkturmotor für das Gesamthandwerk sind nach wie vor Betriebe des Bauhaupt- und Baunebengewerbes (Ausbaugewerbe). Unternehmen beider Gewerbezweige benoten die Geschäftslage zu 59 bzw. 65 Prozent (Herbst 2014: 61 bzw. 66) mit gut, zu 33 bzw. 30 Prozent (2014: 34 bzw. 29) mit befriedigend.

Für den anhaltenden Aufschwung verantwortlich zeichnen maßgeblich aber auch Handwerker, die für den gewerblichen Bedarf (z.B. Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer) produzieren. Diese vielfach als Industrie-Zulieferer tätigen Betriebe beurteilen die Geschäftslage zu immerhin 53 Prozent (2014: 50) als gut, zu 37 Prozent (2014: 40) als befriedigend.

Aber auch die Geschäfte bei Betrieben der Personenbezogenen Dienstleistungen (Friseure, Schornsteinfeger, Gold- und Silberschmiede, Fotografen, Maßschneider, Musikinstrumentenmacher etc.) sowie die der Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.) stehen für konjunkturelle Stabilität auf hohem Niveau. – In beiden Gewerbegruppen bewerten 43 bzw. 45 Prozent der befragten Firmen (2014: jeweils 45) ihre geschäftliche Situation als gut, jeweils 44 Prozent (2014: 41 bzw. 43) als befriedigend. – Gegenüber 2014 einen leichten Auftrieb verspürt offenbar Sachsens Kfz-Gewerbe. Dessen Unternehmen bewerten die Geschäftslage zu insgesamt 84 Prozent (2014: 77) mit gut bzw. befriedigend.

Zum Ausdruck kommt das stabile Konjunkturhoch u. a. auch in der Beschäftigtenzahl im Sachsen-Handwerk. Mit anteilig 79 Prozent (2014: 80) geben deutlich mehr als Dreiviertel der befragten Handwerksbetriebe an, die Belegschaft konstant gehalten zu haben. Dagegen haben – wie im Vorjahr – 12 Prozent der befragten Firmen Personal aufgestockt, nur 9 Prozent (2014: 8) reduziert.

Gegenüber dem Vorjahr unverändert zeigt sich ebenso das Erscheinungsbild bei Umsätzen und Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen. Identisch zum Vorjahr sind die Umsatzwerte: 59 Prozent der Befragten melden Umsätze auf Vorjahresniveau, 23 Prozent einen Zuwachs, 18 Prozent Einbußen. – Zu den Verkaufspreisen: Knapp ein Fünftel der befragten Betriebe (2014: 20 Prozent) hat eigenen Angaben zufolge am Markt höhere Preise durchsetzen können. Dagegen äußern 77 Prozent (2014: 76) der Betriebe, die Kalkulation vom Vorjahr zugrunde gelegt zu haben.

Fast auf Vorjahresniveau verblieben sind die Werte bei Auftragseingängen/Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für die künftige Geschäftstätigkeit. Gut ein Fünftel der Betriebe (2014: 20 Prozent) melden ein Plus, 17 Prozent (2014: 17) ein Minus bei Auftragseingängen. Bei fast zwei Dritteln (62 Prozent) aller Befragten (2014: 63) entspricht das Auftragsvolumen dem des Vorjahres. Für die kommenden Wochen erwarten 70 Prozent der Betriebe (2014: 69) bei Aufträgen keine nennenswerten Zu- oder Abgänge.

Nach wie vor eher Zurückhaltung legen sächsische Handwerksbetriebe bei Investitionen an den Tag. Laut Konjunkturumfrage geben 13 Prozent der Betriebe (2014: 15) hierfür mehr Geld aus. 59 Prozent der Firmen (2014: 58) orientieren sich bei Investitionsausgaben für Neu- bzw. Ersatzgüter am Vorjahreslimit.

An der Herbst-Konjunkturerhebung 2015 im sächsischen Handwerk nahmen 2.157 von insgesamt 11.393 angeschriebenen Unternehmen (= 19 Prozent) teil.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

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