Dresden, 13. Juni 2016
„Wirtschaftsmacht von nebenan“ in bester Konjunkturlaune
Sächsischer Handwerkstag stellt Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk vor
Die gute Binnenkonjunktur in Deutschland sorgt branchenübergreifend weiterhin für florierende Geschäfte auch im Sachsen-Handwerk. Angesichts günstiger Arbeitsmarktsituation, guter Reallohnzuwächse und geringen Preisauftriebs bleibt der Privatkonsum nach wie vor die wichtigste Konjunkturstütze. Hinzu kommt, durch Niedrigzinsen beflügelt, ein spürbares Nachfrageplus im Wohnungsbau. „Soll dieses Konjunkturhoch verstetigt werden, muss aber mehr Geld in die öffentliche Infrastruktur fließen, vor allem in die Sanierung von Straßen, Schienen und Brücken, aber auch in den Ausbau digitaler Netze.“ Dieses Fazit im Ergebnis der Frühjahrskonjunkturumfrage im Handwerk zog Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes am Montag vor Journalisten in Dresden.
Laut aktuellem Konjunkturbericht fürs sächsische Handwerk bewerten 88 Prozent der befragten Unternehmen (Frühjahr 2015: 87 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend; nur zwölf Prozent (2015: 13) mit schlecht. Zumeist von Optimismus geprägt sind auch die Erwartungen für die kommenden Monate: Hier rechnen 93 Prozent (2015: 91) der Firmen mit guten oder befriedigenden Geschäften, nur sieben Prozent (2015: neun) mit schlechten.
Nach Gewerbegruppen aufgeschlüsselt, zeigt sich folgendes Bild: Vorrangig bestimmt wird das Geschäftsklima des Wirtschaftsbereichs durch Einschätzungen von Betrieben des Bauhaupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) bzw. des Ausbaugewerbes (z.B. Installateure/Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). In beiden Gruppen beurteilen Betriebe die Geschäftslage zu 88 bzw. 93 Prozent mit gut oder befriedigend (2015: 85 bzw. 91).
Belege für das Konjunkturhoch liefern zudem Firmen anderer Branchen wie die des Kfz-Gewerbes (Kfz-Techniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer etc.) sowie die der Handwerke für gewerblichen Bedarf (Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer etc.). So bewerten im Kfz-Gewerbe 81 Prozent der Befragten (2015: 79) ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend; bei Handwerken für gewerblichen Bedarf sind es 89 Prozent (2015: 87). – Gute Geschäfte wie 2015 geben ebenso Betriebe der personenbezogenen Dienstleistungen (Friseure, Uhrmacher, Gold-/Silberschmiede, Fotografen etc.) an.
Positive Auswirkungen hat die verbreitet hohe Auslastung der Kapazitäten offenbar ebenso auf den Beschäftigungsgrad im Sachsen-Handwerk. So geben bei der Beschäftigtenzahl über alle Gewerbegruppen hinweg immerhin 91 Prozent
(2015: 85) der Befragten an, am Personalbestand unverändert festgehalten bzw. diesen sogar aufgestockt zu haben.
Spürbar ist der anhaltende Konjunkturschwung ebenso beim Umsatz im Handwerk. Hier verweist immerhin die Hälfte der befragten Betriebe auf konstante Werte (2015: 47) gegenüber dem Vorjahr. 13 Prozent melden höhere Umsätze (2015: 14), Umsatzeinbußen immerhin 37 Prozent der Firmen (2015: 39).
Weitgehend stabil stellt sich die Entwicklung bei Verkaufspreisen für Produkte und Dienstleistungen dar. Eigenen Angaben zufolge haben 23 Prozent der Befragten (2015: 30) am Markt höhere Preise durchsetzen können. 70 Prozent der Betriebe (2015: 63) äußern, sich bei der Preiskalkulation am Vorjahresniveau orientiert zu haben.
Gegenüber 2015 nahezu gleich geblieben ist für Handwerksbetriebe die Lage in puncto Auftragsbestand/Auftragseingängen: 16 Prozent (2015: 14) der befragten Unternehmen melden Zuwächse bei Aufträgen, ein Viertel (2015: 28) Auftragsrückgänge. Für die kommenden Monate erwarten 30 Prozent (2015: 27) der Befragten ein Auftragsplus. Nur sechs Prozent (2015: acht) der Firmen rechnen mit weniger Auftragseingängen.
Kaum Unterschiede im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigen sich beim Investitionsverhalten im Handwerk. Demnach geben 67 Prozent (2015: 66) der Befragten an, am Investitionsvolumen festgehalten bzw. dieses gar erhöht zu haben. In den kommenden Monaten wollen jedoch 76 Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben. Knapp ein Viertel (24 Prozent) hat hierfür offenbar keine Ausgaben vorgesehen.
An der Frühjahrskonjunkturumfrage im sächsischen Handwerk beteiligten sich 2.374 von 10.801 stichprobenartig angeschriebenen Handwerksbetrieben; dies ist ein Anteil von 22 Prozent.
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