Dresden, 12. September 2016
Bestand an Handwerksbetrieben in Sachsen nimmt ab
Sächsischer Handwerkstag: Ursachen sind vor allem Strukturwandel und zu schwache Gründungsdynamik
Infolge Strukturwandels in Wirtschaft und Gesellschaft sowie einer nur schwach ausgeprägten Gründungsdynamik ist die Zahl an Handwerksbetrieben im Freistaat im ersten Halbjahr 2016 weiter zurückgegangen. Wie die Wirtschaftsstatistik des Sächsischen Handwerkstages ausweist, verringerte sich das Aufkommen über alle Handwerksbranchen hinweg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 642 auf jetzt 57.657 Betriebe (Zugänge: 1.678; Abgänge: 2.320).
Nach einem – forciert durch die Handwerksrecht-Reform 2004 – Jahr für Jahr rasanten Anstieg der Betriebszahlen hat sich der Trend zwischenzeitlich umgekehrt: Seit 2013 gehen die Zahlen langsam, aber stetig zurück. Als Ursache dafür kommen nicht nur strukturwandelbedingte Gewerbeschließungen in Betracht, sondern vor allem ein auffallend starker Rückzug von Ein-Personen-Unternehmen. Viele einst Soloselbstständige mit entsprechender fachlicher Qualifikation finden als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in wettbewerbsfähigen Betrieben (vor allem des Bau- und Ausbaugewerbes) ein neues Betätigungsfeld.
Rückläufig ist der Betriebsbestand in allen Gewerbegruppen, insbesondere in zulassungspflichtigen Handwerken. In dieser Gruppe – also jenen, die nur von Inhabern mit Befähigungsnachweis (z. B. Meisterbrief) ausgeübt werden dürfen – konzentriert sich das Minus bei Maurern/Betonbauern, bei Elektrotechnikern sowie bei Malern und Lackierern. Bei zulassungsfreien Handwerken entfällt der größte Schwund auf Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sowie auf Raumausstatter.
Beschäftigt sind im sächsischen Handwerk etwa 320.000 Menschen.
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