Dresden, 28. Juni 2016
Zur Entscheidung der Mindestlohnkommission, den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland zum 1. Januar 2017 auf brutto 8,84 Euro je Zeitstunde zu erhöhen, erklärt der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Roland Ermer:
„Angesichts der Entwicklung bei den Tarifgehältern in den zurückliegenden zwei Jahren hatten wir – das sächsische Handwerk – eigentlich mit einer sachbezogenen statt mit einer offenbar von politischer Polemik beeinflussten Erhöhung des Mindestlohns gerechnet.
Denn: Für viele Kleinunternehmen in strukturschwachen ländlichen Regionen mit einer ohnehin geringeren Kaufkraft in der Bevölkerung wird diese Nuss nur schwer zu knacken sein – ich denke hier vor allem an Betriebe aus dem Bäcker-, Fleischer- und Konditorenhandwerk oder etwa an die vielfach im Erzgebirge beheimateten Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.
Uns muss bewusst sein: Der Mindestlohn-Zuschlag führt zwangsläufig dazu, dass sich die Kostenschere zwischen industriell und handwerklich gefertigten Produkten weiter öffnen wird. Höhere Lohnkosten in personalintensiven Handwerksfirmen treiben nun einmal die Preise für Produkte und Dienstleistungen nach oben. Umso mehr hoffen wir jetzt, dass Verbraucher auch künftig bereit sein werden, für solide Handwerksware mehr Geld auszugeben.“
Bild: Handwerkstag-Präsident Roland Ermer (Foto: Sächsischer Handwerkstag/Wolfgang Schmidt)
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