Dresden, 6. Februar 2017
Zahl der Handwerksbetriebe in Sachsen weiterhin rückläufig
Soloselbstständige wechseln als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Betriebe / Qualifizierte Handwerker für Unternehmensnachfolge sind rar
Durch Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft sowie ein nur schwach ausgeprägtes Gründungsgeschehen hat sich die Zahl an Handwerksbetrieben in Sachsen im zurückliegenden Jahr erwartungsgemäß weiter verringert. Laut Wirtschaftsstatistik des Sächsischen Handwerkstages reduzierte sich der Betriebsbestand zwischen 1. Januar und 31. Dezember 2016 um 902 auf jetzt 57.397 (Zugänge: 3.179; Abgänge: 4.081).
Waren die Betriebszahlen – auch wegen der Handwerksrecht-Reform 2004 – zunächst über Jahre hinweg emporgeschnellt, so gehen diese seit 2013 sukzessive zurück. Ausschlaggebend hierfür sind nicht nur strukturwandelbedingte Gewerbeschließungen, sondern deutlicher noch eine Abmeldung von Ein-Personen-Unternehmen. Präsident Roland Ermer: „Während ehemals Soloselbstständige mit fachlicher Qualifikation häufig als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in wettbewerbsfähige Unternehmen wechseln, fehlt es zur Übernahme von etablierten Handwerksfirmen zunehmend an qualifiziertem Führungskräfte-Nachwuchs.“
Vom Rückgang des Betriebsbestands betroffen sind alle handwerklichen Gewerbegruppen: In der Gruppe der zulassungspflichtigen Handwerke, in der ein Gewerbe nur von einem Inhaber mit Befähigungsnachweis (z.B. Meisterbrief) ausgeübt werden darf, sind vor allem Maurer/Betonbauer, Elektrotechniker sowie Maler/Lackierer auf dem Rückzug. Im Bereich der zulassungsfreien Handwerke betrifft dies besonders Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, bei handwerksähnlichen Gewerben den Gewerbezweig „Einbau von genormten Baufertigteilen“.
Unterm Strich ist die Unternehmenslandschaft im Gesamthandwerk gleichwohl weiterhin zu knapp zwei Dritteln (63 Prozent) durch zulassungspflichtige Handwerke geprägt. – Beschäftigt sind im Sachsen-Handwerk zirka 320.000 Menschen.
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