Dresden, 22. Mai 2017
Aufschwung im Handwerk setzt sich fort
Sächsischer Handwerkstag stellt Resultate der aktuellen Konjunkturumfrage im Frühjahr 2017 im Handwerk vor
Die unverändert starke Binnenkonjunktur in Deutschland sorgt branchenübergreifend im sächsischen Handwerk weiterhin für gute Laune. Vor allem der Privatkonsum als nach wie vor wichtigste Konjunkturstütze profitiert von der aktuell niedrigen Arbeitslosigkeit sowie von Zuwächsen bei Reallöhnen und Rentenbezügen. Nicht zuletzt fließt, durch günstige Finanzierungsbedingungen infolge niedriger Zinsen bedingt, weiterhin viel Geld in den Bau neuer Wohnungen. Auch die öffentliche Hand intensiviert Investitionen in die Infrastruktur, zumal viele Straßen, Brücken und Schienen zu sanieren und digitale Netze auszubauen sind. – Diese Einschätzung stellte Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes Ergebnissen der Frühjahrskonjunkturumfrage im Handwerk am Montag vor der Presse in Dresden voran.
Wie der Konjunkturbericht fürs sächsische Handwerk ausweist, beurteilen inzwischen 91 Prozent der befragten Unternehmen (Frühjahr 2016: 88 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend; nur neun Prozent (2016: 12) mit schlecht. Von vorherrschendem Optimismus künden die Erwartungen für die kommenden Wochen: Hier sagen 95 Prozent (2016: 93) der Firmen gute oder befriedigende Geschäfte voraus, nur fünf Prozent (2016: sieben) eher schlechte.
Nach Gewerbegruppen aufgegliedert, ergibt sich folgendes Lagebild: Maßgeblich befördert wird der anhaltende Aufschwung im Wirtschaftsbereich durch Betriebe des Bauhaupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) bzw. des Ausbaugewerbes (z.B. Installateure/Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). In beiden Gruppen geben Betriebe die Geschäftslage zu 91 bzw. 95 Prozent mit gut oder befriedigend (2016: 88 bzw. 93) an.
Bekräftigt wird das Konjunkturhoch darüber hinaus durch Firmen des Kfz-Gewerbes (Kfz-Techniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer etc.) sowie durch Handwerke für den gewerblichen Bedarf (Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer etc.). Im Kfz-Gewerbe bewerten 85 Prozent der Befragten (2016: 81) ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend; bei Handwerken für gewerblichen Bedarf sind es 92 Prozent (2016: 89).
Florierende Geschäfte melden ebenso Betriebe personenbezogener Dienstleistungen (Friseure, Uhrmacher, Gold-/Silberschmiede, Fotografen etc.).
Positiveffekte zeigen sich auch beim Beschäftigungsgrad im Handwerk. Bei der Beschäftigtenzahl geben, über alle Gewerbegruppen hinweg, 86 Prozent (2016: 91) der Befragten an, am Personalbestand festgehalten bzw. diesen sogar aufgestockt zu haben. Als Bremse beim Beschäftigungsaufbau erweist sich in einigen Branchen offenbar zunehmend ein Mangel an Fachkräften.
Zum Ausdruck kommt die stabile Konjunktur ebenso bei den Umsatzerlösen im Handwerk. Hierbei verweisen immerhin 51 Prozent der Befragten auf konstante Werte (2016: 50) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 16 Prozent geben höhere Umsätze (2016: 13) an, Umsatzeinbußen 33 Prozent der Firmen (2016: 37).
Ein geringfügiger Auftrieb ist bei der Entwicklung von Verkaufspreisen für Produkte und Dienstleistungen zu konstatieren. 31 Prozent der Befragten (2016: 23) sagen, sie hätten am Markt höhere Preise durchsetzen können. 65 Prozent der Betriebe (2016: 70) verweisen darauf, sich bei der Preiskalkulation am Vorjahr orientiert zu haben.
Gegenüber 2016 weiter verbessert hat sich die Auslastung der Kapazitäten in sächsischen Handwerksbetrieben. In puncto Auftragsbestand/Auftragseingänge melden 19 Prozent (2016: 16) der befragten Unternehmen Zuwächse bei Aufträgen, ein Fünftel (2016: 25 Prozent) Auftragsrückgänge. Bei den meisten Betrieben gibt es gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen am Auftragsaufkommen. Für die kommenden Wochen erwarten, wie im Vorjahr, 30 Prozent der Befragten ein Auftragsplus. Nur fünf Prozent (2016: sechs) der Firmen rechnen mit Auftragsrückgängen.
Weitgehend auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums verharrt das Investitionsverhalten im Handwerk. So geben 70 Prozent (2016: 67) der Befragten an, am Investitionsvolumen festgehalten bzw. dieses erhöht zu haben. In den kommenden Wochen wollen jedoch 78 Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben. Gut ein Fünftel (22 Prozent) hat hierfür weniger Ausgaben veranschlagt.
An der Frühjahrskonjunkturumfrage 2017 im Sachsen-Handwerk nahmen 2.284 von 11.119 stichprobenartig angeschriebenen Handwerksbetrieben teil (= 20,5 Prozent).
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