Dresden, 13. November 2017
Bestlaune im Handwerk durch anhaltendes Konjunkturhoch
Sächsischer Handwerkstag: Ergebnisse der Herbstkonjunkturumfrage 2017 in Dresden vorgestellt
Sachsens „Wirtschaftsmacht von nebenan“ geht es derzeit richtig gut. Das seit Jahren stabile Konjunkturhoch in Deutschland hat der ohnehin vorherrschenden Top-Stimmung im Handwerk im zweiten Halbjahr 2017 erneut einen Schub beschert. Zum einen partizipieren Betriebe unterschiedlicher Gewerke von der regen Bautätigkeit; zum anderen sorgt eine hohe Kaufbereitschaft von Privatkunden – nicht zuletzt beflügelt durch Einkommenszuwächse und hoher Erwerbstätigkeit – dafür, dass auch Auftragsbücher konsumnaher Handwerke gut gefüllt sind. „Sorgen bereitet uns allerdings die Fachkräfteknappheit. Vor allem im Bau und Ausbau ist es wegen angespannter Kapazitäten nicht leicht, Kundenaufträge zeitnah abzuarbeiten“, wie Handwerkstag-Geschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski am Montag vor der Presse in Dresden sagte.
Dem Herbst-Konjunkturbericht 2017 zufolge benoten inzwischen mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut, 27 Prozent mit befriedigend, lediglich 5 Prozent mit schlecht. Damit verbessern sich die Positiv-Werte gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein weiteres Mal (gut: 62; befriedigend: 32; schlecht: 6). – Optimistisch äußert sich eine Mehrheit der Befragten zu Geschäftserwartungen in den kommenden Wochen: Mit guten bzw. befriedigenden Geschäften rechnen 67 bzw. 29 Prozent der Betriebe; nur 4 Prozent rechnen mit einem Abwärtstrend.
Als Hochkonjunktur-Vorreiter fürs Gesamthandwerk geben – wie bisher schon – Betriebe des Bauhaupt- und Baunebengewerbes (Ausbaugewerbe) die Richtung an. Die aktuelle Lage bewerten Unternehmen dieser beiden Gewerbezweige zu 73 bzw. 77 Prozent (Herbst 2016: 65 bzw. 73) mit gut, zu 24 bzw. 21 Prozent (2016: 30 bzw. 34) mit befriedigend.
Mit Blick auf reichlich bestückte Auftragsbücher gut gelaunt sind zudem Handwerker, die für den gewerblichen Bedarf (Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer usw.) produzieren, sowie Betriebe des Kfz-Gewerbes. Von der Konsumfreudigkeit profitieren aber auch Nahrungsmittelhandwerker (Bäcker, Fleischer, Konditoren) sowie Anbieter personenbezogener Dienstleistungen (z. B. (Friseure, Schornsteinfeger, Gold- und Silberschmiede, Fotografen, Maßschneider).
Im Kfz-Gewerbe (vor allem Kfz-Techniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer) benoten inzwischen 54 Prozent der Befragten (2016: 41) ihre Geschäftslage mit gut, 38 Prozent (2016: 51) mit befriedigend und, analog zum Vorjahr, nur 8 Prozent mit schlecht.
Leicht gedämpft scheint dagegen momentan die Stimmung bei Gesundheitshandwerken (Augenoptiker, Hörakustiker, Zahntechniker usw.) zu sein.
Ein Ausweis fürs Konjunkturhoch im Wirtschaftsbereich ist ebenso das Kriterium Beschäftigtenzahl. Mit anteilig 81 Prozent (2016: dito) geben, nicht zuletzt vor dem Hintergrund knapper Fachkräfte, deutlich mehr als Dreiviertel der befragten Betriebe an, den Personalbestand konstant gehalten zu haben. Eine Aufstockung ihrer Belegschaft melden lediglich 11 Prozent der befragten Firmen (u.a. im Ausbaugewerbe sowie bei Personenbezogenen Dienstleistungen). Nur 8 Prozent der Firmen (2016: 9) reduzierten nach eigenen Angaben Personal.
Weiterhin positiv entwickelt haben sich auch Umsätze und Verkaufspreise für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen. 60 Prozent der Befragten (2016: 61) nennen Umsätze im Vorjahresniveau, immerhin 28 Prozent (2016: ein Viertel) auf Zuwächse, 12 Prozent (2016: 14) auf Rückgänge. – Zu den Verkaufspreisen: Mehr als ein Viertel der befragten Betriebe (2016: 19 Prozent) hat eigenen Angaben zufolge am Markt höhere Preise durchsetzen können. Dagegen geben 71 Prozent der Betriebe (2016: 77) an, auf Vorjahresbasis kalkuliert zu haben.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum im sächsischen Handwerk ein weiteres Mal erhöht haben sich die Werte bei Auftragseingängen/Auftragsbestand. Inzwischen melden 27 Prozent der Firmen (2016: 22) ein Plus, vor allem jene im Bausektor, aber auch Handwerke für den gewerblichen Bedarf, der Kfz-Bereich, Personenbezogene Dienstleistungen. Nur noch 9 Prozent (2016: 13) verweisen auf ein Minus bei Auftragseingängen. Bei nahezu zwei Dritteln der Befragten (2016: 65) bewegt sich das Auftragsvolumen auf dem Level des Vorjahres.
Vor dem Hintergrund einer anhaltend regen Geschäftstätigkeit legen sächsische Handwerksunternehmer offenbar auch wieder mehr Augenmerk auf Investitionen in Ausstattung und Ausrüstungen. Wie die Konjunkturumfrage zeigt, stellen hierfür 15 Prozent der Betriebe (2016: 14) mehr Geld zur Verfügung. 62 Prozent der Firmen (2016: 60) orientierten sich bei den Investitionsausgaben am Vorjahresniveau.
An der Herbst-Konjunkturumfrage im Sachsen-Handwerk 2017 beteiligten sich 2.116 von insgesamt 11.211 angeschriebenen Unternehmen (= 18,9 Prozent).
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