Dresden, 14. Mai 2018
Sächsische Handwerker unverändert im Stimmungshoch
Sächsischer Handwerkstag informiert über Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Frühjahr 2018
Die florierende Binnenwirtschaft kommt in Sachsen branchenübergreifend auch bei den meisten Handwerksbetrieben zur Geltung. Wichtigste Konjunkturstütze ist nach wie vor der Privatkonsum, begünstigt durch Einkommenszuwächse und hohe Erwerbstätigkeit, aber auch durch Niedrigzinsen am Kapitalmarkt. Nachgefragt werden vor allem Leistungen aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, zumal auch die öffentliche Hand in Neubau sowie Sanierung z.B. von Straßen, Brücken und Schienen investiert. Da Betriebe jedoch vielfach ausgelastet sind, müssen Auftraggeber zuweilen Wartezeiten in Kauf nehmen, ohne dass dringende Fälle auf der Strecke bleiben. – Dieses Fazit zog Handwerkstag-Geschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski am Montag vor Journalisten in Dresden.
Nach dem Frühjahrs-Konjunkturbericht fürs sächsische Handwerk beurteilen zwischenzeitlich 93 Prozent der befragten Unternehmen (Frühjahr 2017: 91 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend; nur sieben Prozent (2017: neun) mit schlecht. Von vorherrschendem Optimismus geprägt sind die Erwartungen im Handwerk für die kommenden Wochen: Hier rechnen 97 Prozent (2017: 95) der befragten Betriebe mit guten bzw. gleichbleibend-befriedigenden Geschäften, lediglich drei Prozent (2017: fünf) mit einer Verschlechterung.
Nach Gewerbegruppen unterteilt, zeigt sich folgender Befund: Fürs Konjunkturhoch im Wirtschaftsbereich Handwerk sorgen zuallererst Betriebe des Bauhaupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) bzw. des Ausbaugewerbes (z.B. Installateure/ Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). In beiden Gruppen geben Betriebe die Geschäftslage zu 95 bzw. 96 Prozent mit gut oder befriedigend (2017: 91 bzw. 95) an.
Einen kräftigen Beitrag zu diesem Top-Erscheinungsbild erbringen zudem Meisterbriebe des Kfz-Gewerbes (Kfz-Techniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer etc.) sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (Feinwerkmechaniker, Metallbauer, Elektromaschinenbauer etc.). Im Kfz-Gewerbe geben 87 Prozent der Befragten (2017: 85) ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend an; bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf sind es 94 Prozent (2017: 92).
Weiter belebt gegenüber dem Vorjahr haben sich die Geschäfte bei Betrieben personenbezogener Dienstleistungen (Friseure, Uhrmacher, Gold-/Silberschmiede, Fotografen etc.).
Unterm Strich gegenüber dem Vorjahr kaum Veränderungen gibt es bei der Beschäftigtenzahl im Handwerk. Über alle Gewerbegruppen hinweg geben 85 Prozent (2017: 86) der Befragten an, am Personalbestand festgehalten bzw. diesen sogar aufgestockt zu haben. Eine Hürde für den Beschäftigungsaufbau ist in vielen Fällen die zugenommene Knappheit an Fachkräften.
Indikator für den hochtourigen Konjunkturverlauf im Sachsen-Handwerk sind die Umsatzerlöse. Hierbei verweisen 56 Prozent der Befragten auf konstant gebliebene Werte (2017: 51) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Höhere Umsätze geben – wie im Vorjahr – 16 Prozent der Befragten an, Umsatzeinbußen nur noch 28 Prozent der Firmen (2017: 33).
Zur Entwicklung von Verkaufspreisen für Produkte und Dienstleistungen: 37 Prozent der Befragten (2017: 31) machen geltend, am Markt höhere Preise durchgesetzt zu haben. 60 Prozent der Betriebe (2017: 65) verweisen darauf, bei der Preisgestaltung die Kalkulation vom Vorjahr zugrunde gelegt zu haben.
Unverändert stark ist offenbar die Auslastung der Kapazitäten in sächsischen Handwerksbetrieben. Beim Auftragsbestand bzw. bei Auftragseingängen meldet mehr als ein Fünftel (2017: 19 Prozent) der Befragten Zuwächse bei Aufträgen, nur noch ein Zehntel (2017: 20 Prozent) eine Flaute. Bei mehr als zwei Drittel der Betriebe (69 Prozent) blieb das Auftragsaufkommen gegenüber dem Vorjahr gleich. – Pro Betrieb beläuft sich die Auftragsreichweite aktuell auf durchschnittlich elf Wochen.
Nahezu auf Vorjahresniveau bewegt sich die Investitionstätigkeit im Handwerk. So geben 73 Prozent (2017: 70) der Befragten an, am Investitionsvolumen festgehalten bzw. dieses erhöht zu haben. In den nächsten Wochen wollen allerdings 82 Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben. Weniger Ausgaben hierfür hat offenbar knapp ein Fünftel (18 Prozent) veranschlagt.
An der Konjunkturumfrage im Frühjahr 2018 im sächsischen Handwerk beteiligten sich 2.085 von 9.080 stichprobenartig angeschriebenen Handwerksbetrieben (= 23,0 Prozent).
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