Dresden, 10. April 2019
Bürokratie endlich abbauen – Arbeitszeitgesetz reformieren!
Sächsischer Handwerkstag: Starres Arbeitszeitkorsett schränkt Flexibilität von Unternehmern in digitalisierter Arbeitswelt ein / Informations- und Meinungsaustausch mit sächsischen Bundestagsabgeordneten in Berlin
Die kaum noch zu beherrschende Flut an bürokratischen Auflagen und Vorschriften bleibt für Kleinst- und Kleinunternehmen weiterhin ein großes Ärgernis. Zwar habe die Bundespolitik in den vergangenen Jahren unter anderem mit sogenannten Bürokratieentlastungsgesetzen versucht, die Nöte mittelständischer Unternehmer zu lindern, doch sei davon im Alltag von Kleinbetrieben kaum etwas zu spüren. „Wir haben eher den Eindruck, dass punktuelle Entlastungen durch neue Vorschriften kompensiert oder gar durch höhere Hürden ersetzt werden“, wie der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Roland Ermer, bei einem Arbeitstreffen mit sächsischen Abgeordneten am Mittwoch in Berlin feststellte.
Laut Ermer ist das Ausmaß an Bürokratie für Mittelständler inzwischen „unerträglich“. Nicht nur werktags nach Feierabend, sondern auch an Wochenenden müssten Unternehmer viele Stunden darauf verwenden, „um dicke Wälzer mit Vorschriften zu studieren und Melde-, Berichts- und Dokumentationsbögen auszufüllen“. Mit im Schnitt sieben Beschäftigten pro Betrieb seien Handwerker „gegenüber Großunternehmern bei Frondiensten für den Staat besonders benachteiligt“.
Durch Bürokratie ausgebremst fühlt sich das Handwerk aber auch durch überholte Vorschriften, darunter solche im Arbeitszeitgesetz. „Mit einem starren Arbeitszeitkorsett von maximal acht Stunden täglich kommen wir – zumal in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt – nicht weiter“, stellte Ermer klar. Deshalb fordert das Handwerk, per Gesetz von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umzustellen. Somit könnten Arbeitgeber unternehmensinterne Prozesse deutlich flexibler gestalten und Arbeitnehmer individuellen Bedürfnissen nach einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser Rechnung tragen.
Als Landeshandwerksorganisation vertritt der Sächsische Handwerkstag aktuell mehr als 56.500 Betriebe mit nahezu 320.000 Beschäftigten.
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