Dresden, 17. Juni 2019
Sachsens Handwerker unverändert im Konjunkturhoch
Sächsischer Handwerkstag stellt Resultate der Konjunkturerhebung im Frühjahr 2019 vor
Dank prall gefüllter Auftragsbücher auf Wochen und Monate im Voraus gibt es für Sachsens Handwerksunternehmer – und zwar branchenübergreifend – nach wie vor kaum einen Grund zur Klage. Vielmehr sprechen maßgebliche Indikatoren dafür, dass auch leistungsfähige Kleinunternehmen auf absehbare Zeit dazu beitragen, die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren. Größter Konjunkturtreiber im Handwerk bleibt offenbar der Privatkonsum. Besonders stark nachgefragt werden Leistungen aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Aber auch in den anderen Gewerbegruppen hat die Nachfrage noch einmal deutlich angezogen. „Wenn es eine nennenswerte Achillesferse für uns gibt, dann ist es – trotz engagierter Berufsausbildung – die der Fachkräfteknappheit am Markt. Dadurch geraten immer mehr Firmen an Kapazitätsgrenzen, müssen sich Kunden auf noch längere Wartezeiten einstellen“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Frank Wagner am Montag vor der Presse in Dresden sagte.
Wie der Frühjahrs-Konjunkturbericht 2019 fürs sächsische Handwerk ausweist, benoten mittlerweile 96 Prozent der befragten Unternehmen (Frühjahr 2018: 93 Prozent) ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend; nur vier Prozent (2018: sieben) mit schlecht/er. Erwartungen von Handwerksunternehmern für die kommenden Wochen spiegeln Zuversicht wider: Hier rechnen 97 Prozent (2018: dito) der befragten Betriebe mit guten bzw. gleichbleibend-zufriedenstellenden Geschäften, lediglich drei Prozent (2018: dito) eher mit einer Verschlechterung.
Mit Blick auf einzelne Gewerbegruppen gilt wie in den zurückliegenden Jahren schon: Geprägt wird das Konjunktur- und Stimmungshoch der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ zuallererst durch Betriebe aus dem Bauhaupt- (u. a. Maurer, Betonbauer, Zimmerer) und Ausbaugewerbe (z.B. Installateure/ Heizungsbauer, Elektrotechniker, Tischler). In beiden Gruppen geben Betriebe die Geschäftslage zu 98 bzw. 97 Prozent mit gut oder befriedigend (2018: 95 bzw. 96) an.
Deutlicher als in den Vorjahren bekräftigt wird dieses Gesamtbild einer boomenden Konjunktur im Wirtschaftsbereich Handwerk von Betrieben der Gruppen Handwerke für den gewerblichen Bedarf, Nahrungsmittel- sowie Gesundheitshandwerke.
Von den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (Feinwerkmechaniker, Metallbauer, Elektromaschinenbauer etc.) geben jetzt 96 Prozent der Befragten (2018: 92) ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend an; von den Nahrungsmittelhandwerken (Bäcker, Fleischer usw.) sind es 93 Prozent (2018: 86) und von den Gesundheitshandwerken (Augenoptiker, Hörakustiker etc.) 92 Prozent (2018: 88). – Im Bereich der Kfz-Gewerbe (Kfz-Techniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer etc.) bewerten 93 Prozent der Befragten (2018: 87) ihre Geschäftslage mit gut bzw. befriedigend.
Gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen durch Konstanz bestimmt ist die Beschäftigtenzahl im Handwerk. Über alle Gewerbegruppen hinweg verweisen 89 Prozent (2018: 85) der Befragten darauf, am Personalbestand festgehalten bzw. diesen sogar aufgestockt zu haben. Als größtes Handicap für den Auf- und Ausbau von Beschäftigung und Kapazitäten erweist sich der Fachkräftemangel am Markt.
Ein wichtiger Indikator für Konjunkturhoch und gute Geschäfte im Sachsen-Handwerk sind die Umsatzerlöse. 60 Prozent der Befragten verweisen hier auf konstante Werte gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2018: 56). Höhere Umsätze geben 19 Prozent der Befragten an (2018: 16), Einbußen lediglich noch 21 Prozent der befragten Firmen (2018: 28).
Zu den Verkaufspreisen für Produkte und Dienstleistungen: Nunmehr immerhin 43 Prozent der Befragten (2018: 37) äußern, am Markt höhere Preise durchgesetzt zu haben. 55 Prozent der Betriebe (2018: 60) legten in puncto Preisgestaltung nach eigenen Angaben Kalkulationen vom Vorjahreszeitraum zugrunde.
Dass die Geschäfte von Handwerkern nahezu aller Gewerbegruppen florieren, zeigt sich ebenso bei der Kapazitätsauslastung. Beim Auftragsbestand bzw. bei Auftragseingängen meldet mehr als ein Fünftel (2018: dito) der Befragten deutliche Zuwächse bei Aufträgen, nur noch sechs Prozent (2018: 10 Prozent) ein Minus. Bei fast drei Viertel der Betriebe (73 Prozent) blieb das Auftragsaufkommen gegenüber dem Vorjahr gleich stark. – Über alle Gewerke hinweg beläuft sich die Auftragsreichweite pro Betrieb sachsenweit auf durchschnittlich 12,4 Wochen.
Unterm Strich auf Vorjahresniveau bewegen sich die ermittelten Werte für die Investitionstätigkeit im Sachsen-Handwerk. Demnach melden 76 Prozent (2018: 73) der Befragten, am Investitionsvolumen festgehalten bzw. dieses erhöht zu haben. In den nächsten Wochen wollen 81 Prozent der Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld in die Betriebsausstattung investieren.
An der Konjunkturumfrage im Frühjahr 2019 im sächsischen Handwerk nahmen 1.406 von 8.231 stichprobenartig angeschriebenen Betrieben (= 17,1 Prozent) teil.
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