Dresden, 24. Februar 2020
Bestand an Handwerksbetrieben 2019 weitgehend stabil
Sächsischer Handwerkstag: Ab- und Neuanmeldungen von Betrieben halten sich die Waage – Anteil von Betrieben mit Meisterpflicht bei über 60 Prozent
Beim sächsischen Handwerk zeichnet sich offenbar ein Ende der jahrelangen Talfahrt im Betriebsbestand ab. Wie die Wirtschaftsstatistik des Sächsischen Handwerkstages ausweist, hielten sich Ab- und Anmeldungen von Betrieben zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2019 – über alle Gewerbegruppen hinweg – weitgehend die Waage (Zugänge: 3.784; Abgänge: 3.794). Ende 2019 gab es sachsenweit 56.650 Handwerksbetriebe und handwerksähnliche Gewerbe.
Zurückgegangen sind 2019 erneut zulassungspflichtige Handwerke, also jene, die nur von Inhabern mit Befähigungsnachweis (z.B. Meisterbrief) ausgeübt werden dürfen, darunter Maurer/Betonbauer, Maler und Lackierer, Elektrotechniker. Ein Plus gab es lediglich bei Friseuren. Durch die Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Gewerken Anfang 2020 erhofft sich das Handwerk fortan einen Auftrieb im Gründungsgeschehen. – Mehr Zu- als Abgänge verzeichneten 2019 die zulassungsfreien Handwerke, vor allem bedingt durch einen Zuwachs an Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern sowie an Fotografen.
Für den Rückgang an Betrieben ausschlaggebend sind zumeist alters- und strukturwandelbedingte Gewerbelöschungen, besonders im ländlichen Raum. Neugründungen und Firmenübernahmen (Unternehmensnachfolgen) sind derzeit wegen der Fachkräfteknappheit Grenzen gesetzt. Zum Teil bevorzugen qualifizierte Handwerker bewusst das Angestelltendasein, anstatt sich selbstständig zu machen und Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Dabei zeigt sich: Überbordende Bürokratielasten im Geschäftsalltag von Kleinst- und Kleinunternehmern wirken auf potenzielle Existenzgründer eher abschreckend.
Nach wie vor wird die Unternehmenslandschaft im Sachsen-Handwerk überwiegend (61 Prozent) von zulassungspflichtigen Handwerken geprägt. – Beschäftigt sind bei der sächsischen „Wirtschaftsmacht von nebenan“ mehr als 300.000 Menschen.
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