Presseinformation
Dresden, 17. Juni 2002
Handwerk kämpft verstärkt um leistungsstarke Lehrlinge
Handwerkstag: Berufliche Karrieremöglichkeiten im Handwerk
müssen mehr publik gemacht werden
Mit Blick auf die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren will das Handwerk innerhalb einer bundesweiten Kampagne „Ausbildung und Qualifizierung im Handwerk“ verstärkt leistungsstarke Schulabgängerinnen und Schulabgänger werben. Auf der Basis einer attraktiven, zeitgemäßen Ausbildung könne das Handwerk gerade auch jungen Leuten mit Abitur und Realschulabschluss beste Karrieremöglichkeiten bis hin zum Unternehmer bieten, sagte Handwerkstag-Vizepräsident Dietrich Hamann am Montag vor Journalisten in Dresden.
Hamann zufolge bedarf es jedoch seitens der Handwerksorganisation einer öffentlichkeitswirksameren Darstellung der Berufsausbildungsmöglichkeiten im Handwerk. „Wir müssen hier einfach noch näher auf Schüler, Eltern und Lehrer zugehen und die mehr als 120 Ausbildungsberufe im Handwerk stärker publik machen“, räumte der Vizepräsident ein. „Die Bandbreite dessen, was Handwerk am Beginn des 21. Jahrhunderts alles umfasst, ist in großen Teilen der Öffentlichkeit oft gar nicht bekannt.“
Zu entsprechenden Publikationsangeboten in Sachsen gehören unter anderem die CD-ROM „Das Handwerk – Bildungswege ins neue Jahrtausend“ vom Sächsischen Handwerkstag, die noch 2002 aktualisiert werden und neu herauskommen soll. Über Angebote von Betriebspraktika können sich Interessenten per Internet in der Online-Börse „Unternehmen und Schule“ der sächsischen Kammern informieren.
Ein wichtiges politisches Ziel ist nach Auffassung des Handwerkststages, solche Voraussetzungen zu schaffen, „dass die hierzulande ausgebildeten Fachkräfte auch hier eine berufliche Zukunft sehen und Sachsen nicht verlassen“. Dies erfordere neben förderpolitischen Instrumenten verstärkt auch den politischen Willen, die Basis für attraktive Karrieren im Handwerk systematisch auszubauen. – So plädiert das Handwerk seit längerem dafür, Handwerksmeistern generell den Zugang zu einem Hochschulstudium zu ermöglichen. Bereits heute, so Hamann, seien viele Absolventen von Hochschulen und Universitäten im Handwerk tätig, darunter in den Bereichen Bau/Ausbau, Sanitär-Heizung-Klima sowie Gesundheitshandwerke.
Laut Hamann wird qualifizierter Berufsnachwuchs künftig in besonderer Weise auch für die Übernahme von am Markt erfolgreich platzierten Handwerksbetrieben benötigt. Allein im sächsischen Handwerk stehen bis 2010 altersbedingt mehr als 10.000 Betriebsübergaben an.
- Im sächsischen Handwerk bestehen derzeit zirka 35.000 Ausbildungsverhältnisse. Für das Ausbildungsjahr 2002/2003 wird mit dem Abschluss von etwa 8.000 neuen Lehrverträgen gerechnet.
Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
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