Dresden, 28. August 2002
Bei öffentlichen Aufträgen einheimische Bieter berücksichtigen!
Appell an Auftraggeber in Städten und Gemeinden: Unbürokratisches Handeln
ist Gebot der Stunde beim Wiederaufbau Sachsens nach der Flutkatastrophe
Angesichts der zunehmend besser abzuschätzenden Auswirkungen der Jahrhundertflut im Freistaat hat der Sächsische Handwerkstag die öffentliche Hand aufgefordert, bei der Vergabe von Aufträgen vor allem die einheimische gewerbliche Wirtschaft zu berücksichtigen. „Wir brauchen eine konzertierte Aktion von Politik, öffentlicher Hand und Wirtschaft, um gemeinsam und zügig die Milliardenschäden der Hochwasserkatastrophe zu beseitigen.“ Das erklärte Präsident Joachim Dirschka am Mittwoch in Dresden.
„Nach unserer Auffassung gebieten sowohl die Dimension der Schäden an Gebäuden, Straßen und Brücken als auch die schwierige Beschäftigtensituation im Land überhaupt, dass bei öffentlichen Aufträgen zur Beseitigung der Hochwasserschäden zuerst Mittelstand und Handwerk zum Zuge kommen“, betonte der Präsident der Spitzenorganisation des sächsischen Handwerks. Gerade hier verfüge das Handwerk auch in der Fläche über leistungsfähige Kapazitäten.
„In diesem Zusammenhang erwarten wir, dass alle öffentlichen Auftraggeber in dieser Ausnahmesituation konsequent von der Möglichkeit Gebrauch machen, Leistungen ohne aufwändige Ausschreibungsverfahren – d.h. also freihändig – zu vergeben“, so Dirschka. Nur so sei es möglich, einige besonders dringliche Infrastrukturmaßnahmen noch in diesem Kalenderjahr abzuschließen.
Ersten Schätzungen zufolge wurden sachsenweit etwa 1.800 der insgesamt rund 50.000 ansässigen Handwerksbetriebe durch die verheerende Flutkatastrophe schwer geschädigt bzw. gänzlich zerstört.
Pressekontakt: