Dresden, 21. März 2003
Zahl der Handwerksbetriebe in Sachsen auch 2002 gesunken
Betriebsstatistik des Handwerkstages weist aus: Absolute
Einbußen vor allem in den Bereichen Bau/Ausbau und Elektro/Metall
Angesichts anhaltender Konjunkturflaute, strukturell bedingter Reformdefizite sowie fortschreitenden Strukturwandels in der Binnenwirtschaft hat sich sachsenweit auch 2002 der Bestand an Handwerksbetrieben verringert. Wie die Betriebsstatistik des Sächsischen Handwerkstages für das Kalenderjahr 2002 ausweist, ging die Zahl der Unternehmen im Verlauf der zwölf Monate saldiert um 653 auf 50.401 zurück. Die höchsten Rückgänge entfielen wiederum auf das Vollhandwerk (minus 640 auf jetzt noch 40.547 Unternehmen). Demgegenüber reduzierte sich der Bestand der handwerksähnlichen Gewerbe lediglich um 13 auf 9.854.
Regional gibt es im Vollhandwerk die meisten Rückgänge im Regierungsbezirk Dresden (minus 227 Betriebe), gefolgt von den Regierungsbezirken Chemnitz (minus 216) und Leipzig (minus 197). Innerhalb der Gewerbegruppen ist der Abwärtstrend nach wie vor am stärksten in den Branchen Elektro/Metall sowie Bau/Ausbau ausgeprägt, und zwar vor allem in den Handwerksberufen Maurer und Betonbauer, Elektrotechniker, Metallbauer, Feinwerkmechaniker und Gerüstbauer. Abmeldungen in anderen Branchen betreffen vorrangig die Berufe Tischler, Bäcker, Fleischer, Damen- und Herrenschneider, Raumausstatter und Schuhmacher.
Bei handwerksähnlichen Gewerben weist im Saldo nur der Regierungsbezirk Dresden Abmeldungen aus (minus 91 Betriebe), während sich die Zahl derartiger Unternehmen in den Regierungsbezirken Chemnitz (plus 72) sowie Leipzig (plus 6) sogar erhöhte. Landesweit ging die Zahl derartiger Betriebe besonders in den Gewerbezweigen „Holz- und Bautenschutzgewerbe“ sowie „Fuger im Hochbau“ zurück.
Relativ selten geworden sind Gewerbegruppen und Unternehmen mit einer Plus-Entwicklung. Nennenswerte Zuwächse im Vollhandwerk sind lediglich bei Friseuren; Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern sowie bei Dachdeckern, im Bereich der handwerksähnlichen Gewerbe bei Schönheitspflegern sowie im Gewerbezweig „Einbau von genormten Baufertigteilen“ festzustellen.
Nach Regionen aufgeschlüsselt, waren zum Stichtag 31. Dezember 2002 im Regierungsbezirk Chemnitz 20.946, im Regierungsbezirk Dresden 18.580 und im Regierungsbezirk Leipzig 10.875 Handwerksbetriebe gemeldet. – Mit 11,6 Unternehmen pro 1.000 Einwohner liegt die Handwerksdichte im Freistaat über dem bundesdeutschen Mittel von 10,4.
Die zahlenmäßig stärksten Gewerbegruppen im sächsischen Vollhandwerk bilden die Elektro- und Metallgewerbe mit 17.459 Unternehmen, gefolgt vom Bau- und Ausbaugewerbe mit 10.448.
Im sächsischen Handwerk sind derzeit weniger als 350.000 Menschen tätig. Zum Vergleich: Waren 1990 in einem sächsischen Handwerksbetrieb durchschnittlich drei Beschäftigte (einschl. Inhaber) tätig, so sind es heute im Durchschnitt knapp sieben Beschäftigte pro Betrieb.
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