Dresden, 18. Juli 2003
Handwerk bleibt stabile Säule der sächsischen Wirtschaft
Abwärtstrend im Betriebsbestand gestoppt / Zuwächse insbesondere im
handwerksähnlichen Gewerbe
Trotz unveränderter konjunktureller Talfahrt und ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hat sich im ersten Halbjahr 2003 der seit drei Jahren vorherrschende Abwärtstrend im Betriebsbestand des sächsischen Handwerks nicht fortgesetzt. Wie aus der Handwerkstag-Betriebsstatistik hervorgeht, erhöhte sich die Gesamtzahl der Unternehmen zwischen 1. Januar und 30. Juni 2003 sogar um 69 auf 50.470.
Ausschlaggebend dafür ist ein saldiertes Plus von 166 handwerksähnlichen Betrieben, dem 97 Abgänge an meisterpflichtigen Vollhandwerksunternehmen gegenüberstehen – hier insbesondere im Regierungsbezirk Leipzig (- 71). Im Unterschied dazu schlägt in den Regierungsbezirken Chemnitz und Dresden vor allem der Zuwachs an handwerksähnlichen Betrieben (+ 101 bzw. + 65) zu Buche.
Vom Minus-Trend besonders betroffen sind die Handwerksberufe Gerüstbauer, Metallbauer und Tischler, aber auch Bäcker, Klempner, Feinwerkmechaniker und Raumausstatter. Ein weiteres Plus verzeichnen dagegen in erster Linie Friseure, Kfz-Techniker, Zimmerer sowie Maler/Lackierer.
Deutlichen Aufwind erhielt – wie schon in der zweiten
Hälfte der 90-er Jahre – die Gruppe der handwerksähnlichen Gewerbe. Zugänge
verzeichnen insbesondere der Holz- sowie der Bau-/Ausbaubereich, darunter in
den Gewerbezweigen Einbau von genormten Baufertigteilen, Holzreifenmacher,
Bodenleger, Schönheitspfleger, Teppichreiniger und Eisenflechter.
Nach Regionen aufgeschlüsselt, gibt es die meisten Handwerksbetriebe
Sachsens unverändert im Regierungsbezirk Chemnitz: 21.021, davon 16.620 im
meisterpflichtigen Vollhandwerk. Es folgen der Regierungsbezirk Dresden
(18.645, davon 15.074 Vollhandwerk) sowie der Regierungsbezirk Leipzig
(10.804, davon 8.756 Vollhandwerk). – Allein in Sachsen sind damit insgesamt
rund ein Drittel aller Handwerksbetriebe der ostdeutschen Bundesländer (ohne
Berlin) ansässig.
Mit derzeit 11,6 Betrieben pro 1.000 Einwohner liegt die Handwerksdichte im Freistaat stark über dem bundesdeutschen Mittel von 10,2. In Sachsen bestimmen im Vollhandwerk die Elektro- und Metallgewerbe mit 17.412 sowie das Bau- und Ausbaugewerbe mit 10.428 Handwerksunternehmen die Spitze.
Im sächsischen Handwerk sind derzeit annähernd 300.000
Beschäftigte tätig.
Waren 1990 in einem sächsischen Vollhandwerksbetrieb durchschnittlich drei
Beschäftigte (einschl. Inhaber) tätig, so sind es heute im Durchschnitt
knapp sieben.
Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
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