Dresden, 7. Mai 2004
Ausbildungsplatzabgabe schafft Bürokratie,
aber keine Lehrstellen
Handwerkstag: Höherer Kostendruck und mehr Bürokratie sind
Folgen der beschlossenen Umlage / Bedarfsgerechte Ausbildung damit fraglich
Mit großer Enttäuschung hat der Sächsische Handwerkstag das vom Bundestag in Berlin beschlossene Gesetz der rot-grünen Koalition zur Ausbildungsplatzabgabe aufgenommen. Damit würden die Bemühungen der gewerblichen Wirtschaft konterkariert, auch künftig eine bedarfsgerechte Ausbildung zu sichern. Insgesamt träfen die zusätzlichen Belastungen vor allem arbeitsintensive Betriebe, die hohe Lohn- und Gehaltssummen haben, wie Präsident Joachim Dirschka am Freitag in Dresden erklärte. Parallel dazu werde in erheblichem Maße auch der bürokratische Aufwand zunehmen.
Bedauerlich sei, so Dirschka, dass in der intensiven Debatte zum Für und Wider der selbst unter Rot-Grün umstrittenen Ausbildungsplatzabgabe vernünftige Argumente und sachliche Bedenken keine Rolle gespielt hätten. „So fragen wir uns, ob eine staatliche Intervention letztlich nicht eher dazu führt, am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei auszubilden.“ Stattdessen sollte sich die Politik mit der Frage beschäftigen, warum Lehrstellen suchende Schulabgänger heutzutage immer weniger den Anforderungen an die Berufsbildung gerecht werden. Ein Indiz dafür sei etwa die Zahl an Lehrstellen im Handwerk, für die bislang keine geeigneten Kandidaten gefunden werden konnten. Auf der anderen Seite müssten natürlich auch junge Leute bei der Wahl einer Lehrstelle mehr Flexibilität an den Tag legen, zumal im Handwerk jedes Jahr viele Stellen unbesetzt blieben.
Als Spitzenorganisation des Handwerks im Freistaat vertritt der Sächsische Handwerkstag die Interessen von mehr als 51.000 Betrieben, in denen insgesamt rund 300.000 Menschen beschäftigt sind.
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