Presseinformation

Dresden, 22. Juni 2004

Hintergrund: Novelle des Handwerksrechts 2004

• Meisterpflicht – Während früher 94 Handwerksberufe nur mit Befähigungsnachweis selbstständig ausgeübt werden durften, sind dies seit Januar 2004 nur noch 41. Prinzipiell möglich ist dies jetzt auch für Absolventen von Technikerschulen. In den übrigen 53 Handwerken setzt die selbstständige Ausübung keinen Befähigungsnachweis mehr voraus. Darüber hinaus weist die Handwerksordnung – wie bisher – 57 handwerksähnliche Gewerbe aus.
   
• Inhaberprinzip – Musste der Inhaber eines zulassungspflichtigen Handwerksbetriebes bisher stets persönlich einen Befähigungsnachweis haben (Inhaberprinzip), so wird jetzt eine natürliche oder eine Personengesellschaft eingetragen, wenn der Betriebsleiter die Voraussetzungen erfüllt. – Einen Meister zur Führung eines Betriebes einzustellen war bislang nur beim Tod des Inhabers, bei einem Nebenbetrieb oder bei einer GmbH möglich.
   
• Einfache Tätigkeiten – Erleichtert ist die selbstständige Ausführung einfacher handwerklicher Tätigkeiten (Kleinunternehmergesetz). Solche Tätigkeiten müssen in einem Zeitraum von bis zu drei Monaten erlernt werden können. Sofern sie eine längere Anlernzeit verlangen, müssen sie jedoch für das Gesamtbild des zulassungspflichtigen Handwerks nebensächlich sein. Zudem dürfen einfache Tätigkeiten nicht so kumuliert werden, dass sie einen wesentlichen Teil eines Handwerks ausmachen.
   
• Altgesellenregelung – In 35 der 41 zulassungspflichtigen Handwerksberufen können sich qualifizierte Gesellen (Gesellenabschluss oder Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf) nun auch ohne Meisterprüfung selbstständig machen, sofern sie bereits sechs Jahre – davon vier Jahre in leitender Position – praktisch gearbeitet haben. Dies gilt jedoch nicht bei Schornsteinfegern, Augenoptikern, Hörgeräteakustikern, Orthopädietechnikern, Orthopädieschuhmachern und Zahntechnikern.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
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