Dresden, 26. Oktober 2004
Gegen möglichen Kahlschlag der Bundeswehr in Sachsen
Sächsischer Handwerkstag: Bei Aufgabe von
Bundeswehr-Standorten auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Lage im
Umfeld berücksichtigen
Mit großer Sorge hat der Sächsische Handwerkstag Presseverlautbarungen zu möglichen Schließungen bedeutender Bundeswehr-Standorte im Freistaat zur Kenntnis genommen und eine bundesweit ausgewogene Entscheidung auf höchster politischer Ebene angemahnt. Zwar würden Reformkonzept der Bundeswehr und Neuausrichtung der Streitkräfte auf die aktuelle Situation vom Handwerk prinzipiell begrüßt, doch müssten Standortentscheidungen stets „im Einvernehmen mit den regionalen Strukturen und unter Berücksichtigung der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage getroffen werden“.
Wie Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka unter Hinweis auf ein entsprechendes Schreiben an Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) am Dienstag in Dresden weiter erklärte, sei schon unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten nicht akzeptabel, dass etwa der Freistaat über Gebühr auf Militärstandorte verzichten soll. Bundeswehr-Standorte stünden nicht nur für eine Vielzahl von zivilen Arbeitsplätzen, sondern auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen in den Bereichen Dienstleistung und Versorgung außerhalb der Bundeswehr. „Darüber hinaus hat die Bundeswehr im Rahmen der Flutkatastrophe 2002 eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig eine Präsenz der Truppe vor Ort ist, um Krisensituationen vermeiden und überwinden zu können“, so Dirschka.
Nach bislang unbestätigten Zeitungsmeldungen sollen von den derzeit 9.500 Soldaten in Sachsen 4.800 abgezogen werden, darunter vor allem in den erst unlängst mit mehr als 100 Millionen Euro sanierten Standorten Frankenberg und Schneeberg.
Der Sächsische Handwerkstag vertritt rund 52.000 Betriebe, in denen rund 300.000 Menschen beschäftigt sind.
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