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Presseinformation

Dresden, 11. Januar 2005

Keine Ein-Euro-Jobs in der Privatwirtschaft zulassen!
Sächsischer Handwerkstag: Gegen Spirale von Wettbewerbsverzerrungen

Überlegungen einer Ausweitung so genannter Ein-Euro-Jobs auf die Privatwirtschaft sind im Sächsischen Handwerkstag auf prinzipielle Ablehnung gestoßen. Die Umsetzung eines solchen Vorschlags hätte in den Unternehmen lediglich „Drehtüreffekte“ zur Folge, da dadurch weitere sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren gingen. Zugleich würde damit die Erosion der ohnehin geschwächten Sozialversicherungssysteme weiter forciert, wie Präsident Joachim Dirschka am Dienstag in Dresden erklärte.

Aus Sicht des Sächsischen Handwerkstages würde durch Ein-Euro-Jobs in der gewerblichen Wirtschaft zudem staatlicherseits eine Spirale von Wettbewerbsverzerrungen in Gang gesetzt, die Unternehmen am Ende aus Kostengründen zwinge, reguläre Arbeitsplätze durch Ein-Euro-Jobs zu ersetzen.

Dirschka: „Langzeitarbeitslosen auf gemeinnütziger Basis Chancen auf Beschäftigung zu eröffnen, halten auch wir sozialpolitisch für vertretbar. In diesem Sinne haben sich Kammern und Verbände in den zurückliegenden Wochen mit den Arbeitsagenturen vor Ort einvernehmlich über Tätigkeitsfelder für Ein-Euro-Jobs verständigt, die nicht mit der Privatwirtschaft konkurrieren. Auf keinen Fall dürfen Ein-Euro-Jobs reguläre Arbeitsverhältnisse im ersten Arbeitsmarkt verdrängen!“

Nach geltendem Recht dürfen Langzeitarbeitslosen so genannte Ein-Euro-Jobs derzeit nur angeboten werden, wenn sie gemeinnützig sind und keine normalen Arbeitsplätze ersetzen. Im Gegensatz dazu hatten jetzt u. a. Sachsen-Anhalt und Hamburg angeregt, Ein-Euro-Jobs auch in der gewerblichen Wirtschaft einzuführen.

Der Sächsische Handwerkstag vertritt die Interessen von mehr als 52.000 Handwerksbetrieben, in denen insgesamt rund 300.000 Menschen beschäftigt sind.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

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