Dresden, 24. März 1999
Bundesratsinitiative für bessere Zahlungsmoral unterstützen!
Der Sächsische Handwerkstag hat den Beschluß der sächsischen Landesregierung begrüßt, eine eigene Bundesratsinitiative zur nachhaltigen Verbesserung der Zahlungsmoral im Bau- und Ausbaugewerbe auf den Weg zu bringen. Nunmehr gelte es, ohne Zeitverzug auch auf Bundesebene einen breiten politischen Konsens für den Vorstoß Sachsens zu notwendigen Gesetzesänderungen erreichen, wie Handwerkstag-Präsident Wolfgang Rühlig am Mittwoch in Dresden erklärte. "Im Umgang mit der sächsischen Initiative wird sich ebenfalls zeigen, ob auch die Bundesregierung den Ernst der Lage im ostdeutschen Mittelstand zu erkennen vermag oder nicht."
Rühlig erinnerte daran, "daß sowohl die Zahl der säumigen Auftraggeber als auch der erreichte Umfang an Forderungsverlusten im Bau- und Ausbaugewerbe vor allem seit Mitte der 90er Jahre eine unheilvolle Entwicklung genommen haben". Nach Erhebungen im Bau- und Ausbausektor mußten 1997/98 sachsenweit zwischen 2 und 3 % aller Forderungen aus Bauleistungen endgültig abgeschrieben werden. Dies bedeute, daß im Freistaat Sachsen pro Jahr Bauleistungen im Gesamtwert von rund 600 Millionen Mark erbracht werden, die niemand bezahlt, so der Präsident. Den stärksten Druck bekämen dabei jene Unternehmen mit einer nach wie vor nur sehr dünnen Eigenkapitaldecke zu spüren. Immerhin verfügten mehr als die Hälfte der ostdeutschen Baubetriebe über eine existenzbedrohende Eigenkapitalausstattung von weniger als 10 % im Verhältnis zur Bilanzsumme.
Mit 10.833 Betrieben in Sachsen sind derzeit rund ein Viertel aller vollhandwerklichen Unternehmen im Bau- und Ausbaugewerbe angesiedelt.
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