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Presseinformation

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Dresden, 3. November 2005

Handwerk: Höhere Mehrwertsteuer wird Konjunktur abwürgen
Wirtschaftsstandort Sachsen schon jetzt durch deutlich höhere Kosten bei Gas, Strom und Wasser benachteiligt

Mit Blick auf eine jetzt offenbar von der Union und der SPD gemeinsam favorisierte Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf voraussichtlich 18 Prozent hat das sächsische Handwerk vor fatalen Auswirkungen auf die ohnehin dümpelnde Binnenkonjunktur gewarnt. Eine höhere Mehrwertsteuer werde die Position des vor allem binnenmarktorientierten Wirtschaftsbereichs Handwerk weiter schwächen und dafür Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft neuen Auftrieb geben, wie Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka am Donnerstag in Dresden erklärte.

Dirschka nannte die jetzt aus den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD durchgesickerte Mitteilung „eine weitere Hiobsbotschaft, nachdem erst vor einigen Tagen Preiserhöhungen für Erdgas und Elektroenergie für Anfang 2006 angekündigt wurden“. Bereits heute litten – im Vergleich zu Abnehmern im Altbundesgebiet – hierzulande sowohl Verbraucher als auch vorrangig kleine Gewerbetreibende unter höheren Kosten für Gas, Strom und Wasser.

Recherchen des MDR-Magazins „Umschau“ zufolge liegen die Gaskosten pro Jahr in den neuen Bundesländern im Durchschnitt um 5,5 Prozent sowie die Stromkosten um 2,9 Prozent über denen in den alten Ländern. Besonders krass sei die Lage in Sachsen. Hier müssten z.B. bei einem Gas-Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden mit 799 Euro rund 16 Prozent (!) mehr für die gleiche Gasmenge gezahlt werden als im preiswertesten Bundesland, dem Saarland (688 Euro).

Nach Einschätzung des Sächsischen Handwerkstages sehen sich Handwerk und Mittelstand aufgrund der seit langem schwierigen Konjunkturlage vielfach nicht imstande, weitere Steuer- und Energiepreiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Stattdessen sollte in Deutschland eher die Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf arbeitsintensive Dienstleistungen in Erwägung gezogen werden – ein Instrument, das im Kampf gegen Schwarzarbeit bereits seit Jahren in mehreren europäischen Nachbarländern erfolgreich praktiziert werde.

Als Spitzenorganisation des Handwerks im Freistaat vertritt der Sächsische Handwerkstag die Interessen von knapp 55.000 Handwerksbetrieben, in denen insgesamt mehr als 300.000 Menschen beschäftigt sind.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

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