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Presseinformation

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Berlin/Dresden, 5. April 2006 

Schlechte Zahlungsmoral macht Baugewerbe weiter zu schaffen
Handwerkstag: Bundesratsinitiative Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts endlich zur Gesetzeskraft verhelfen

Angesichts unverändert hoher Forderungsausfälle im Bau- und Ausbaugewerbe dringt der Sächsische Handwerkstag darauf, endlich wirksamere Schritte zur Verbesserung der Zahlungsmoral einzuleiten. Das seit Mitte 2000 geltende „Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen“ habe zu keiner Besserung des Zahlungsverhaltens in der gewerblichen Wirtschaft geführt. Hochrechnungen zufolge beläuft sich die Summe unbezahlt gebliebener Rechnungen in der sächsischen Bauwirtschaft nach wie vor auf mehrere Millionen Euro.

Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka erinnerte bei einem Arbeitstreffen mit sächsischen Bundestagsabgeordneten am Mittwoch in Berlin daran, dass sich der Bundesrat und die damalige Bundesregierung bereits vor fünf Jahren darauf verständigt hätten, weitergehende gesetzgeberische Maßnahmen für eine Verbesserung der Zahlungsmoral in Angriff zu nehmen. Ein aus Handwerkssicht Erfolg versprechender Beitrag liege bereits seit langem mit der Bundesratsinitiative Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts für ein „Forderungssicherungsgesetz“ vor.

Dirschka zeigte sich überzeugt, dass damit korrekt arbeitende Bauunternehmer rechtlich nicht nur besser abgesichert, sondern auch besser vor Verlusten geschützt würden. Vor allem aber ziele der Vorstoß auf Praktikabilität im Geschäftsalltag. Dies sei gegeben, wenn Bauhandwerker zum Beispiel für selbstständig abrechenbare Leistungen leichter Abschlagszahlungen verlangen sowie Gerichte vorläufige Zahlungsanordnungen erlassen können. Dieser Entwurf sollte vom Gesetzgeber jetzt ohne weiteren Zeitverzug beraten und noch 2006 verabschiedet werden.

Wie bekannt wurde, steht das Thema „Forderungssicherungsgesetz“ noch in der laufenden Woche auf der Tagesordnung des Bundestages. Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) soll dazu am (morgigen) Donnerstag (6. April 2006) im Parlament die Begründungsrede für den vom Bundesrat zwischenzeitlich bereits bestätigten Gesetzentwurf halten.

Als weitere Themen beim Kleinen Parlamentarischen Abend in Berlin brachten die Vertreter des Sächsischen Handwerkstages Maßnahmen aus dem Wachstumspaket, die Reform der sozialen Sicherungssysteme, die Unternehmensteuerreform sowie die aus Sicht des Handwerks kontraproduktiv wirkende Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes zu Beginn 2007 zur Sprache.

Der Sächsische Handwerkstag repräsentiert mehr als 55.600 Handwerksbetriebe des Landes, in denen mehr als 300.000 Menschen beschäftigt sind. Die zahlenmäßig stärksten Gewerbegruppen im zulassungspflichtigen Handwerk bilden die Elektro- und Metallgewerbe mit 17.003 Unternehmen sowie die Bau- und Ausbaugewerbe mit 10.420 Handwerksfirmen (31. Dezember 2005).

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

 

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