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Presseinformation

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Dresden, 10. Mai 2006 

Antidiskriminierungsrecht verschärft Bürokratie im Handwerk
Sächsischer Handwerkstag kritisiert Übereifer der Bundesregierung bei der Umsetzung von EU-Normen

Der von der CDU/CSU-SPD-Regierung aus der Ära von Rot-Grün weitgehend übernommene und jetzt neu auf die Agenda gesetzte Entwurf für ein Antidiskriminierungsgesetz („Gleichbehandlungsgesetz“) stößt im sächsischen Handwerk auf deutliche Ablehnung. „Es bleibt dabei: Wenn ein an sich auch von uns unterstütztes Anliegen – der Schutz vor Diskriminierung – vor allem darauf hinausläuft, die für Arbeitgeber ohnehin hohen Bürokratielasten zu verschärfen und die Vertragsfreiheit weiter auszuhöhlen, muss dies unseren energischen Widerstand finden“, wie Handwerkstag-Präsident Joachim Dirschka am Mittwoch in Dresden erklärte.

Die große Koalition will mit dem künftigen Gleichbehandlungsgesetz der Benachteiligung von Personen wegen Rasse, ethnischer Herkunft oder Geschlecht einen Riegel vorschieben. Über die Vorgaben bestehender EU-Normen hinaus soll auch Diskriminierung wegen Religion oder Weltanschauung verboten werden sowie wegen Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Hinzu kommt ein „Verbandsklagerecht“ für Betriebsräte und Gewerkschaften, falls ein Arbeitnehmer sich nicht traut, allein gegen eine mögliche Benachteiligung vorzugehen.

Dirschka bekräftigte den Vorwurf, wonach die übereifrige Umsetzung von EU-Richtlinien gegen Diskriminierung in deutsches Recht in der vom Bundeskabinett beabsichtigten Form letztlich dazu führen wird, „dass wir uns als Unternehmer diskriminiert fühlen müssen. Auf diese Weise werden wohl kaum neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen“.

Als Beispiele für unzumutbare Hürden nannte der Präsident ein hohes Prozessrisiko bei künftigen Einstellungsgesprächen bzw. die Vorschrift zur lückenlosen Nachweisführung, dass keine Bewerber benachteiligt wurden. Als unerträglich dürfte sich zudem vor allem für Kleinbetriebe der erforderliche hohe Dokumentationsaufwand erweisen, um bei Bedarf gerichtsfest belegen zu können, dass nicht diskriminierend gehandelt wurde.

Im Übrigen stehe der Gesetzentwurf in krassem Widerspruch zu Vereinbarungen im Koalitionsvertrag, Vorgaben der EU künftig nur noch eins zu eins umzusetzen, sowie zu Beteuerungen aller Bundesregierungen der jüngsten Zeit, Bürokratie in allen Bereichen der Gesellschaft abzubauen.

Der Sächsische Handwerkstag ist die Spitzenorganisation des Handwerks im Freistaat und vertritt annähernd 56.000 Betriebe, in denen mehr als 300.000 Menschen beschäftigt sind.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

 

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