Presseinformation
Dresden, 1. Juni 2006 Handwerk setzt auf Impulse durch EU-Dienstleistungsrichtlinie Das sächsische Handwerk hat den von den 25
EU-Wirtschaftsministern gebilligten Kompromiss zur
EU-Dienstleistungsrichtlinie mit Erleichterung aufgenommen. „Sollte die
Regelung so auch vom Europäischen Parlament verabschiedet werden, werden
damit für deutsche Handwerksbetriebe die Hürden niedriger sein, sich
geschäftlich im Ausland zu engagieren. Wachstums- und Beschäftigungschancen
dürften sich dadurch spürbar verbessern“, wie Handwerkstag-Präsident Joachim
Dirschka am Donnerstag in Dresden erklärte. Laut Dirschka hat sich das Handwerk bereits frühzeitig für
eine Dienstleistungsrichtlinie stark gemacht, die auf den Abbau
ungerechtfertigter Hemmnisse und Blockaden zielt – allerdings nicht um jeden
Preis. So habe man den ursprünglichen Entwurf mit der Bestimmung
„Herkunftslandprinzip“ vor allem deshalb massiv bekämpft, weil das deutsche
Handwerk einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt worden wäre. Dieser hätte
wirtschaftliche und soziale Qualitätsstandards zerstört und eine Angleichung
auf niedrigstem Niveau zur Folge gehabt. Gemäß Herkunftslandprinzip sollten Dienstleister innerhalb
der EU nicht den rechtlichen Vorgaben des Landes unterworfen sein, in dem
sie ihre Leistung anbieten, sondern ausschließlich denen des Heimatlandes.
Wegen bislang unterschiedlicher Arbeits-, Sozial-, Umwelt- und
Verbraucherschutzstandards innerhalb der EU – so die Befürchtung des
Handwerks – hätte damit aber nicht nur ein Dumping auf Kosten von
Arbeitnehmern und Verbrauchern, sondern auch von kleinen und mittleren
Unternehmen gedroht. Im Gegensatz dazu herrscht unter den EU-Staaten jetzt
Einvernehmen, dass das Recht jenes Staates gelten soll, in dem eine
Dienstleistung erbracht wird. Parallel dazu werden Unternehmen künftig im
europäischen Ausland für alle bürokratischen Formalitäten nur noch einen
Ansprechpartner haben.
Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag begrüßt Abkehr vom
Herkunftslandprinzip
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
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