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Presseinformation

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Dresden, 27. Oktober 2006 

Noch mehr Belastung für Wirtschaft und Versicherte
Sächsischer Handwerkstag erklärt Gesundheitsreform für gescheitert

Das sächsische Handwerk reagiert mit Enttäuschung und Unverständnis auf die vom Bundeskabinett beschlossene Gesundheitsreform. „Die Gesundheitsreform stellt einen klaren Negativ-Posten dar, der insbesondere den Faktor Arbeit weiter belastet, da es auch bei einer Erhöhung der Beitragssätze um 0,5 Prozentpunkte nicht bleiben wird“, so der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka.

„Das Ziel der Bundesregierung, die Gesundheitskosten dauerhaft von den Löhnen abzukoppeln, ist damit klar verfehlt. Auch die Einführung des Gesundheitsfonds ab 2009 löst nicht die Probleme, sondern verschiebt diese eher in die Zukunft. Ab diesem Zeitpunkt wird dann ein bundesweit einheitlicher Beitragssatz festgelegt. Besonders empörend für das sächsische Handwerk ist die Regelung, dass gut wirtschaftende Kassen für ökonomisch schwächer handelnde aufkommen sollen. Dies führe dazu, dass Beitragssätze um mehr als zwei Prozentpunkte angehoben werden. So müssten beispielsweise IKK und AOK Sachsen, die die niedrigsten Beitragssätze im Freistaat haben, ihre Beiträge erhöhen.

Trotz Senkung der Arbeitslosenversicherung werde damit die finanzielle Belastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Sachsen spürbar erhöht. Diese müssen künftig mehr für die gleiche Leistung zahlen. Negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Kaufkraft seien damit vorprogrammiert.

Die Steuerfinanzierung der Kinder-Mitversicherung scheint auf den ersten Blick sinnvoll. Zu bezweifeln ist jedoch, ob mit den geplanten staatlichen Eigenmitteln von 1,5 Mrd. Euro im ersten (2008) und 3 Mrd. Euro im zweiten Jahr (2009) eine solide Grundlage erreicht ist, die mittelfristig ohne Steuererhöhungen auskommt. Dem Erfordernis des Bürokratieabbaus sowie der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Kassen wird ebenfalls nicht Rechnung getragen.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 510
0351/4640 511

www.handwerkstag-sachsen.de

 

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