Presseinformation
Dresden, 20. November 2006 Handwerk spürt deutliche Belebung der Binnenkonjunktur Aufatmen in weiten Teilen des sächsischen Handwerks: Nach
Jahren verbreiteter Nachfrageflaute in der Binnenwirtschaft Deutschlands hat
sich die Stimmung gegenüber dem Vorjahr deutlich gebessert. „Die
konjunkturelle Belebung ist damit auch im sächsischen Handwerk angekommen.
Für Euphorie besteht dennoch kein Anlass. Zu befürchten ist vielmehr, dass
die Binnenkonjunktur ab 2007 durch die dann geltende höhere Mehrwertsteuer
zumindest einen kräftigen Dämpfer erhält“, wie Handwerkstag-Vizepräsident
Christoph Brosius unter Bezug auf Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage
2006 im sächsischen Handwerk am Montag vor Journalisten in Dresden sagte.
Laut Herbst-Konjunkturbericht des Sächsischen
Handwerkstages melden 34 % der befragten Unternehmen eine gute
Geschäftslage, während nur noch 19 % die Situation als schlecht
bezeichnen. Im Vergleich zum Herbst des Vorjahres hat sich die Lage damit
stark zum Positiven verändert (gut: 18 %; schlecht: 35 %). Regional bestehen
für diese Gesamtaussagen zwischen den Bezirken Chemnitz, Dresden und Leipzig
keine Unterschiede, bezüglich einzelner Handwerkszweige aber doch. Ebenso
sind die Erwartungen sächsischer Handwerker für die kommenden sechs Monate
optimistischer als vor einem Jahr: 28 % der Betriebe rechnen mit einer guten
(Herbst 2005: 15 %) und 21 % (Herbst 2005: 39 %) mit einer unbefriedigenden
Geschäftslage. Hinsichtlich einzelner Branchen stellt sich die
wirtschaftliche Lage derzeit im Bauhaupt- und Baunebengewerbe am besten dar:
Mehr als zwei Fünftel der Betriebe konstatieren gute Geschäfte; lediglich 15
% im Bauhaupt- und 18 % im Baunebengewerbe sind unzufrieden. Handwerke für
den gewerblichen Bedarf (z.B. Feinwerkmechaniker, Metallbauer,
Elektromaschinenbauer) als klassische Zulieferer liegen mit 36 % zufriedenen
und 17 % unzufriedenen Betrieben genau im Durchschnitt des Gesamthandwerks.
Leicht belebt haben sich die Geschäfte im Kfz-Gewerbe sowie im
Nahrungsmittelhandwerk (jeweils gut: 19 %; schlecht: 25 %). Nur geringfügig
optimistisch sind offenbar die Gesundheitshandwerke (Augenoptiker,
Zahntechniker usw.). Hier berichten nur 12 % der Betriebe von einer guten
Lage, jedoch 26 % von einer schlechten. Einen leichten Aufwärtstrend gibt es auch hinsichtlich der
Beschäftigung im sächsischen Handwerk. 13 % der Betriebe geben an,
zusätzliches Personal eingestellt zu haben, während 7 % der Befragten
Arbeitsplätze abbaute. Damit kann das Handwerk im zurückliegenden Halbjahr
seit langer Zeit erstmals wieder ein positives Beschäftigungssaldo
ausweisen. Offenbar Entwarnung gibt es auch bei der
Umsatzentwicklung – die Phase anhaltender Umsatzrückgänge scheint
gestoppt. Immerhin 26 % der Unternehmen (Vorjahr; 16 %) erzielten im
Sommerhalbjahr höhere Umsätze, 24 % (Vorjahr: 39 %) verzeichneten Einbußen.
Für das bevorstehende Halbjahr erwarten viele Handwerksunternehmen jedoch
eher sinkende Umsatzzahlen. Positiv sieht es derzeit auch im Bereich der
Auftragseingänge als wichtigem Frühindikator für die künftige
Geschäftstätigkeit aus. Immerhin 27 % (Vorjahr: 14 %) melden einen
gestiegenen Bestand, dagegen nur 22 % (Vorjahr: 40 %) geringere. Für das
Winterhalbjahr erwarten vor allem Betriebe aus dem Bauhaupt- und
Baunebengewerbe saisonbedingt nur mäßig gefüllte Auftragsbücher. Entspannt hat sich die Lage ebenso bei den
Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen:
Immerhin jeder fünfte Betrieb konnte höhere Preise durchsetzen (Herbst 2005:
11 %), während 11 % (Herbst 2005: 22 %) der Unternehmen Preisabschläge
hinnehmen mussten. Allerdings haben sich die Mehrbelastungen für die
Betriebe angesichts gestiegener Material-, Brennstoff- und Treibstoffpreise
in jüngster Zeit spürbar erhöht. Zunehmend positive Signale zeigen sich nicht zuletzt in
der Investitionsbereitschaft sächsischer Handwerksbetriebe. Immerhin
geben 15 % Betriebe (Vorjahr: 12 %) an, mehr zu investieren, während 53 %
(Vorjahr: 42 %) der Unternehmen auf gleichem Niveau wie im Vorjahr Geld für
Investitionen ausgeben wollen. - An der Erhebung zur Konjunkturlage im sächsischen
Handwerk im Herbst 2006 beteiligten sich 2.230 (= 22,0 %) von 10.135
angeschriebenen Handwerksunternehmen aus allen drei sächsischen
Regierungsbezirken.
Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag legt Ergebnisse der Herbstkonjunkturumfrage 2006
vor
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