Presseinformation
Dresden, 7. Februar 2007 Handwerk für Nachbesserungen bei Unternehmensteuerreform Ungeachtet prinzipieller Zustimmung zu Eckpunkten der für
2008 geplanten Unternehmensteuerreform häuft sich im sächsischen Handwerk
nach dem jetzt vorliegenden Gesetzentwurf die Befürchtung, dass viele kleine
und mittlere Unternehmen auf der Strecke zu bleiben drohen. „Entgegen
politischen Willensbekundungen, auch Personengesellschaften die Bildung von
Eigenkapital zu erleichtern, wird es hier nicht zu spürbaren Verbesserungen
kommen“, wie der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka,
am Mittwoch in Dresden erklärte. Knackpunkt, so der Handwerkstag, ist vor allem das laut
Entwurf vorgesehene Instrumentarium von Thesaurierungs- und Ansparrücklage
zur Bildung von Eigenkapital bei Personengesellschaften. Diese Instrumente
müssten nicht zuletzt im Interesse eigenkapitalschwacher
Handwerksunternehmer hierzulande dringend nachgebessert werden. Nötig sei
etwa, die Ansparrücklage einem größeren Kreis von Unternehmen zu ermöglichen
und auf das Kriterium „Betriebsvermögen“ (auf 210.000 Euro begrenzt)
gänzlich zu verzichten. „Damit würde die Reform auch ertragsschwächeren
Personenunternehmen nutzen und deren Eigenkapitalausstattung stärken“, sagte
Dirschka. Für Nachbesserungen wirbt der Sächsische Handwerkstag
zudem bei der geplanten Rücklage für betriebliche Investitionen
(Thesaurierungsrücklage). Wenn die Rücklage bei Entnahme gezwungenermaßen
zusätzlich mit 25 Prozent nachversteuert werden müsse, werde kein
mittelständischer Unternehmer davon Gebrauch machen, prognostizierte
Dirschka. Der Aufbau von mehr Eigenkapital würde somit auch auf diesem Wege
ohne Nachbesserung eher behindert statt gefördert. „Daher plädieren wir
dafür, dass Entnahmen auch künftig immer aus dem bereits voll versteuerten
Eigenkapital, d.h. ohne Nachversteuerung, möglich sein müssen.“ Laut einer Studie von Creditreform zur Lage des deutschen
Handwerks 2006 weisen knapp 43 % aller ostdeutschen Handwerksbetriebe
lediglich eine Eigenkapitalquote von bis zu 10 % aus, ein Viertel von
Ost-Handwerksfirmen immerhin eine Quote von bis zu 20 %. Der Sächsische Handwerkstag – die Spitzenorganisation des
Handwerks im Freistaat – vertritt mehr als 57.200 Betriebe mit insgesamt
annähernd 330.000 Beschäftigten. In Sachsen ist damit rund ein Drittel aller
Handwerksbetriebe der neuen Länder (ohne Berlin) ansässig.
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Sächsischer Handwerkstag: Kleine und mittlere Unternehmen
dürfen beim Reformwerk nicht das Nachsehen haben
Sächsischer Handwerkstag
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