Dresden, 28. Dezember 1999
Über 2.000 Handwerker erhielten 1999 in Sachsen
Meisterbrief
Berufsnachwuchs vor allem bei Installateuren und Heizungsbauern, im Kfz-Gewerbe sowie im
Elektrotechnikerhandwerk
Sachsens Handwerk geht mit hoch qualifiziertem Berufsnachwuchs gestärkt in das Jahr 2000. Auf Festveranstaltungen in den drei sächsischen Regierungsbezirken erhielten im zu Ende gehenden Jahr 2.055 Handwerkerinnen und Handwerker den Meisterbrief. In Abhängigkeit von der Einwohner- und Handwerkerdichte gab es die meisten Erwerber des "Großen Befähigungsnachweises" mit 898 Absolventen erwartungsgemäß im Regierungsbezirk Chemnitz, gefolgt von den Bezirken Dresden mit 833 und Leipzig mit 324 Abschlüssen. - Seit 1995 wurden in Sachsen pro Jahr durchschnittlich 2.338 Handwerker in den Meisterstand erhoben.
"Meisterhaften Zuwachs" bekamen 1999 vor allem Installateure und Heizungsbauer, das Kfz-Gewerbe und das Elektrotechnikerhandwerk, aber auch Maurer und Betonbauer sowie die Friseurbranche. Jüngster Absolvent des Jahrganges ´99 ist der 21-jährige Bäckermeister Robert Scholz aus Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz), mit 56 Jahren ältester Jungmeister der Maurer und Betonbauer Jürgen Storch aus Großvoigtsberg (Landkreis Freiberg).
Nach Auffassung des Sächsischen Handwerkstages muss der Meisterbrief als ein nachweislich erfolgreiches Instrument der Wirtschaftspolitik in seiner bisherigen Form uneingeschränkt erhalten bleiben. Wie die Entwicklung des Betriebsbestandes seit 1990 in Sachsen deutlich macht, trug der Meisterbrief maßgeblich zum Aufbau sicherer Existenzen bei.
Allein in Sachsen erhöhte sich die Zahl der Handwerksbetriebe seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung um nahezu 13.000 auf derzeit rund 43.000. - Einschließlich der handwerksähnlichen Gewerbe gibt es im Freistaat heute mehr als 52.000 Unternehmen im Handwerk. Parallel dazu stieg die Zahl der Beschäftigten pro Betrieb von durchschnittlich drei (1990) auf neun im Jahr 1999.
Darüber hinaus motiviert die einzigartige institutionalisierte Qualifizierung zum Unternehmer mit dem Ergebnis Meisterbrief in besonderer Weise zur Selbstständigkeit. So hat Deutschlands Handwerk im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren mit etwa 50 % von jährlich rund 40.000 Meisterabsolventen eine überdurchschnittlich hohe Selbstständigenquote.
Handwerksmeister werden kann derjenige, der über ein umfangreiches Fachwissen und Kenntnisse auf betriebswirtschaftlichem, kaufmännischem, rechtlichem und pädagogischem Gebiet verfügt. Dazu haben die Kandidaten am Ende der Meisterausbildung vier rechtlich eigenständige Prüfungsteile zu absolvieren und ein eigenes Meisterstück vorzulegen. Ein Handwerksmeister muss in der Lage sein, einen Handwerksbetrieb selbstständig zu führen und Lehrlinge ordnungsgemäß auszubilden. Zur Meisterprüfung wird zugelassen, wer eine Gesellenprüfung oder eine entsprechende Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und in dem entsprechenden Handwerk bzw. Beruf mehrere Jahre praktisch gearbeitet hat.
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Sächsischer Handwerkstag
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