Dresden, 8. Juni 2000
Handwerk besorgt über Stopp der
Eigentumsförderung
Handwerkstag: Entscheidung der
Landesregierung hat negative Auswirkungen auf Binnenkonjunktur
Der vom Sächsischen Staatsministerium des Innern verhängte Stopp für die Bewilligung von Anträgen nach dem sächsischen Eigentumsprogramm ist vom Handwerk des Freistaates mit großem Unverständnis aufgenommen worden. "Da von diesem Schritt auch das Handwerk als Auftragnehmer betroffen ist, appelliere ich an die Landesregierung, nicht zuletzt auch mit Blick auf eine Stabilisierung des Wirtschaftsbereichs Handwerk nach Wegen zu suchen, dieses Programm mit weiteren Mitteln auszustatten", erklärte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka, am Donnerstag in Dresden.
Aus Sicht des Handwerks muss befürchtet werden, dass die Beschränkung der Darlehensanträge auf 3.000 gegenüber 7.400 im Vorjahr zu einem deutlichen Einschnitt in der privaten Bautätigkeit und damit zu einem Auftragsverlust für das Handwerk führen wird. Zudem werden potenzielle Bauherren, darunter junge Familien, verunsichert, die sich oftmals nur mit dieser Unterstützung den Traum vom Wohneigentum realisieren können.
Dirschka zufolge ist das Eigentumsprogramm, das die Schaffung von Wohneigentum für private Wohnzwecke durch Neu-, Um- oder Ausbau fördert, eines der wichtigsten Instrumente zur Sicherung der privaten Bau- und Investitionstätigkeit. Die privaten Hausbauer und -sanierer werden durch geförderte Darlehen in die Lage versetzt, die für das Handwerk auch in Anbetracht der aktuellen Baukonjunktur dringend notwendigen Aufträge auszulösen. Vor allem die Errichtung von Wohnbauten (Ein- bzw. Zweifamilienhäuser) gilt als typisches Auftragsfeld für den handwerklichen Mittelstand. Letztlich ist die Förderung von Wohneigentum ein Instrument, um junge, leistungsbereite Fachkräfte an den Standort Sachsen zu binden.
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