Dresden, 18. Juli 2000
Kompromiss zur Steuerreform lässt
Handwerk aufatmen
Sächsischer Handwerkstag: Wichtiger Erfolg ist Wiedereinführung des
halben Steuersatzes bei Betriebsveräußerungen
Der nach heftigem Tauziehen von Regierung und Opposition am Freitag (14. Juli 2000) im Bundesrat erzielte Kompromiss bei der Steuerreform ist vom Sächsischen Handwerkstag mit "gewisser Erleichterung" aufgenommen worden. "Nicht zuletzt dank unserer eigenen Hartnäckigkeit ist es gelungen, dass mit dem jetzigen Steuersenkungsgesetz wenigstens ansatzweise den Interessen des Wirtschaftsbereichs Handwerk Rechnung getragen wird", erklärte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka, am Dienstag in Dresden. Insgesamt stelle der Reformkompromiss ein positives Signal für die Belebung des Wirtschaftsstandortes Deutschland dar.
Vor dem Hintergrund der etwa 10.000 altersbedingten Betriebsübergaben im sächsischen Handwerk in den nächsten fünf bis zehn Jahren wertete Dirschka die Wiedereinführung des halben Durchschnittssteuersatzes für Gewinne aus Betriebsveräußerungen bzw. Betriebsaufgaben als "wichtigen Erfolg". Auf diese Weise werde das Vertrauen jener Althandwerksmeisterinnen und -meister wiederhergestellt, die mit der Betriebsübergabe einen Hauptteil ihrer Altersvorsorge zu finanzieren beabsichtigen. - Für den überwiegend aus Personengesellschaften bestehenden Wirtschaftsbereich Handwerk sei darüber hinaus die weitere Absenkung des Einkommensteuertarifverlaufs bedeutsam, so der Präsident.
Dessen ungeachtet mahnte Dirschka die Politik, sich weiterhin nachdrücklich für eine steuerliche Gleichbehandlung von Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen einzusetzen. Zudem komme es vor allem darauf an, die von der Bundesregierung in mehreren Schritten bis 2005 geplante Steuerreform zügiger umzusetzen sowie generell das gesamte Steuersystem zu entbürokratisieren und zu vereinfachen.
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