Dresden, 6. Oktober 2000
Abschreibungsfrist-Verlängerung erhöht
Kostenlast im Handwerk
Handwerkstag: Zeitliche Streckung der
Abschreibungsmöglichkeiten beeinträchtigt Wettbewerbsfähigkeit gerade
der kleinen und mittleren Betriebe
Pläne der Bundesregierung, die Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen, Bürogeräte und Betriebseinrichtungen ab dem Jahr 2001 deutlich zu verschlechtern, haben im sächsischen Handwerk für großen Unmut gesorgt. "Wenn künftig um bis zu rund 100 % verlängerte Abschreibungsfristen für von Zeit zu Zeit neu zu beschaffende Gebrauchsgüter und Arbeitsmittel wie Kraftfahrzeuge, Bohr-, Hobel-, Schleifmaschinen, Schweißgeräte und EDV-Technik gelten sollen, werden in der gewerblichen Wirtschaft durch Mehrbelastungen erneut vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen das Nachsehen haben", erklärte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka, am Freitag in Dresden.
Fraglich ist nach Auffassung Dirschkas zudem, ob "dieses nicht mittelstandsfreundliche Vorhaben" der Bundesregierung geeignet ist, die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft Deutschlands positiv zu beeinflussen. "In einer Zeit, in der nicht nur Wissen, sondern auch technisch-technologische Ausrüstung in immer kürzerer Frist veraltet, sollen Unternehmen nunmehr dazu gebracht werden, Maschinen und Anlagen länger als bisher im Bestand zu halten". Zudem bestehe die Gefahr, dass die bislang ausgehandelten Steuererleichterungen für den Mittelstand durch die neuen Afa-Tabellen wieder aufgehoben werden.
Nach Medienberichten vom (heutigen) Freitag sollen Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen, Bürogeräte und Betriebseinrichtungen (laut einem Entwurf des Bundesfinanzministeriums) ab 2001 deutlich schlechter ausfallen. Geplant sei, u.a. die Abschreibungszeiträume für Pkw und Lkw, aber auch für Maschinen und Arbeitsmittel zu verlängern. - Der Sächsische Handwerkstag vertritt mehr als 52.500 Unternehmen, in denen annähernd eine halbe Million Menschen beschäftigt sind.
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