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Presseinformation

Dresden, 17. November 2000

Handwerk Sachsens ist erfolgreich auf Datenautobahn unterwegs 
Handwerkstag: Politik muss jedoch bestehende "Schlaglöcher und Baustellen" beseitigen helfen

Die offensive Nutzung von Internet und elektronischem Geschäftsverkehr werden auch im Wirtschaftsbereich Handwerk immer mehr zu einer Grundvoraussetzung, um als Unternehmen lokal, regional und überregional am Markt bestehen zu können. Wie dazu aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht, nutzen derzeit bereits 52,3 % aller sächsischen Handwerksunternehmen das Internet. Weitere 23 % planen eine Nutzung für betriebliche Zwecke, so dass das Medium perspektivisch in drei von vier Betrieben zum Werkzeug der Meister und Gesellen gehören wird. Bislang verfügten 44 % aller Handwerksbetriebe Sachsens über eine eigene Homepage, wie der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Joachim Dirschka, am Freitag vor Journalisten in Dresden mitteilte.

Laut Umfrage bedienen sich 80 % der Handwerker des Internets zur Informationsrecherche; jeder zweite Handwerksbetrieb kommuniziert online bzw. tauscht auf diese Weise Daten aus. Rund ein Fünftel aller Handwerker nutzen die Möglichkeit, via Internet Rohstoffe und Materialien einzukaufen. Was die Neuen Medien als Ganzes betrifft, wickeln derzeit insgesamt 70 % der Betriebe ihre Bankgeschäfte über elektronische Medien ab - erfahrungsgemäß aber über Online-Dienste und nicht über das Internet. Bezüglich der Relation von Internetnutzung und Betriebsgröße fällt auf, dass die Online-Abwicklung von Geschäftsprozessen mit der Größe der Betriebe zunimmt.

Nach Handwerksbranchen aufgeschlüsselt, verfügt das Kfz-Gewerbe mit 71 % der Unternehmen über den höchsten Nutzungsgrad beim Medium Internet. Dies sei sowohl auf die enge Kooperation von Kfz-Betrieben und Herstellern als auch auf die Größe der Betriebe zurückzuführen. Im Ausbaugewerbe liegt der Anteil der Internet nutzenden Unternehmen bei 57 %, im zulieferorientierten Metallgewerbe bei rund zwei Dritteln.

Insgesamt gibt es im sächsischen Handwerk keine Gewerbegruppe, in der das Internet keine Anwendung findet.

Wie Dirschka unter Bezug auf die ermittelten Umfragewerte einschätzte, liegt das sächsische Handwerk in puncto betrieblicher Internet-Nutzung damit "im bundesweiten Trend". Auch wenn Sachsens Handwerk bereits mit Erfolg auf der Datenautobahn unterwegs sei, müsse die Politik auch künftig Hausaufgaben machen und dafür Sorge tragen, dass "die bestehenden Schlaglöcher und Baustellen" beseitigt werden.

Gefragt seien vor allem weitere Anschubfinanzierungen, um kleinen und mittleren Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung professioneller Electronic-Commerce-Lösungen unter die Arme zu greifen. Unter Hinweis auf die Ende der 90er Jahre stark beanspruchten Landesförderprogramme "1.000 mal 1.000" sowie "Kompri" appellierte Dirschka an die Sächsische Staatsregierung, "das Programm Kompri neu aufzulegen und speziell den Kleinbetrieben den Weg in die Geschäftswelt des Internet zu eröffnen". Wichtig sei dies vor allem deshalb, da mit den Möglichkeiten virtueller Verbünde dem Handwerk ein wichtiger Zugang zu neuen Auftragssphären erschlossen werde.

Darüber hinaus regte der Handwerkstag-Präsident an, mit Blick auf die verstärkte Anwendung des Internet bei der öffentlichen Auftragsvergabe endlich auch eine einheitlich handhabbare digitale Signatur für den Bereich der öffentlichen Verwaltung einschl. der ausschreibenden Stellen einzuführen. Dirschka betonte, dass auf diese effiziente Weise abgewickelte Geschäfte letztlich nur durch umfassende Rechtssicherheit - vom Angebot über die Bestellung und Auftragsbestätigung bis zur Online-Bezahlung - möglich sind.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 407
E-Mail: frank.wetzel@handwerkstag-sachsen.de

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