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Presseinformation

Dresden, 13. März 2001

Handwerk bleibt starke Säule der Wirtschaft in Sachsen
Gleichwohl: Zahl der Betriebe im Saldo seit 1990 erstmals rückläufig / Gewerbelöschungen vor allem im Vollhandwerk

Zehn Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung behauptet sich der Wirtschaftsbereich Handwerk in Sachsen als starke Säule der Wirtschaft. Allerdings verringerte sich der Betriebsbestand im Handwerk des Freistaates - erstmals seit 1990 - zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2000 im Saldo um 84 auf 52.174 Unternehmen. Einem saldierten Plus von 393 Betrieben im handwerksähnlichen Gewerbe stehen 477 Abgänge an Vollhandwerksunternehmen gegenüber, wie aus der Betriebsstatistik des Sächsischen Handwerkstages für das Jahr 2000 hervorgeht.

Auffallend im Vollhandwerk sind überproportional hohe Rückgänge vor allem in den Regierungsbezirken Chemnitz (-229) und Leipzig (-178 Unternehmen). Vom Minus-Trend besonders betroffen sind die Gruppen Elektro/Metall und Nahrungsmittel - in den Handwerksberufen Elektrotechniker, Metallbauer, Bäcker und Fleischer. Darüber hinaus mussten Maurer und Betonbauer, Tischler sowie Gerüstbauer gravierende Einbußen hinnehmen.

Ein Plus im Vollhandwerk dagegen verzeichnet lediglich die Gewerbegruppe Gesundheits- und Körperpflege/Chemische und Reinigungsgewerbe (+ 93 Unternehmen), vor allem bei Friseuren und Gebäudereinigern. Neuzugänge gab es aber auch bei Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern, Installateuren und Heizungsbauern sowie bei Straßenbauern und Zimmerern.

Im Unterschied zum Vollhandwerk hielt im Bereich der handwerksähnlichen Gewerbe der seit etwa Mitte der 90-er Jahre vorherrschende Aufwärtstrend auch im Jahr 2000 an. Deutlichen Zuwachs verzeichnen im Berichtszeitraum die Holzbranche (+ 259) sowie der Bau- und Ausbaubereich (+ 137 Unternehmen), darunter in den Gewerbezweigen Einbau von genormten Baufertigteilen sowie Bodenleger. In der Gewerbegruppe Gesundheits- und Körperpflege erhielten die Schönheitspfleger Verstärkung.

Nach Regionen aufgeschlüsselt, sind in Sachsen die meisten Handwerksunternehmen im Regierungsbezirk Chemnitz (21.357, davon 17.153 im Vollhandwerk) ansässig, gefolgt vom Regierungsbezirk Dresden (19.367, davon 15.564 im Vollhandwerk) sowie vom Regierungsbezirk Leipzig (11.450, davon 9.323 im Vollhandwerk).

Mit derzeit 11,7 Betrieben pro 1.000 Einwohner liegt die Handwerksdichte im Freistaat stark über dem bundesdeutschen Mittel von 10,4. In Sachsen bestimmen im Vollhandwerk die Elektro- und Metallgewerbe mit 18.108 sowie das Bau- und Ausbaugewerbe mit 10.837 Handwerksunternehmen die Spitze.

Im sächsischen Handwerk sind derzeit etwa 450.000 Menschen tätig. Zum Vergleich: Waren 1990 in einem sächsischen Handwerksbetrieb durchschnittlich drei Beschäftigte (einschl. Inhaber) tätig, so sind es heute im Durchschnitt 8,5 Beschäftigte pro Betrieb.

Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351/4640 407
E-Mail: frank.wetzel@handwerkstag-sachsen.de

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