Zur drohenden Pleitewelle von Bauunternehmen angesichts explodierender Baustoffpreise sowie zu Gegenmaßnahmen der Bundesregierung bei öffentlichen Aufträgen des Bundes

04.04.2022

Statement von Jörg Dittrich

„Dass in der Baubranche Preise für unverzichtbare Baustoffe wie Stahl, Aluminium und Kupfer immer neue Rekordwerte erreichen, hat zu einer dramatischen Situation auch im Bau- und Ausbauhandwerk geführt – nicht zuletzt auch in Sachsen.

Eine seriöse Kalkulation von Aufträgen ist Unternehmern des Bau- und Ausbaugewerbes mittlerweile nahezu unmöglich, da Zulieferer wichtiger
Baustoffe aktuell nur noch Tagespreise angeben. Verschärft wird die ohnehin prekäre Lage der Unternehmen durch die rasant gestiegenen Spritpreise, zumal Bauunternehmen auf Lastfahrzeuge generell angewiesen sind.

Ein Lichtblick ist der Erlass der Bundesregierung zu möglichen Preisgleitklauseln bei öffentlichen Aufträgen des Bundes. Auf diese Weise sollen unkalkulierbar steigende Mehrkosten durch öffentliche Auftraggeber übernommen werden.

Eine analoge Regelung zu der des Bundesbauministeriums erwartet der Sächsische Handwerkstag jetzt auch von der Landesregierung für die Landes- und kommunale Ebene im Freistaat. Auch Sachsen sollte im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe Preisgleitklauseln für ausgewählte Produktgruppen zulassen. Aus unserer Sicht wäre dies ein erster Schritt, um Unternehmen in Größenordnungen vor einem Abdriften in die Zahlungsunfähigkeit zu bewahren.“

Hintergrund:

Preisgleitklauseln in Verträgen ermöglichen Unternehmen, unvorhersehbare  Einkaufspreissteigerungen für bestimmte Rohstoffe und Materialien zum Teil an den Auftraggeber weiterzugeben. Festgelegt werden derartige Klauseln für bestimmte Stoff- und Produktgruppen, wenn hierfür aufgrund höherer Gewalt nicht kalkulierbare Preisrisiken angenommen werden können.


Pressekontakt:
Sächsischer Handwerkstag
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Frank Wetzel,
0351 4640-510

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